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Grenzplankostenrechnung (GPKR)

Grenzplankostenrechnung (GPKR), auch direct costing (USA), marginal costing (Großbritannien), Blockkostenrechnung (nach Rummel), Proportionalkostenrechnung, Differenzkostenrechnung, Teilkostenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, ist eine flexible Plankostenrechnung auf der Basis von Teilkosten. Sie trennt im Rahmen der Kostenstellenrechnung fixe und variable Kosten und verrechnet anschließend nur noch die variablen Kosten auf die Kostenträger, während die Fixkosten als Block gesammelt und direkt auf das Betriebsergebnis gebucht werden. Daher fallen bei der flexiblen PKR auf Teilkostenbasis (= GPKR) variable Sollkosten und verrechnete Plankosten (ohne Fixkosten) zusammen.

Eine Beschäftigungsabweichung wird nicht ausgewiesen. Man bestimmt lediglich die Verbrauchsabweichung als Differenz zwischen variablen Ist-kosten und variablen Sollkosten.

Symbole:
Kvp = variable Plankosten
Kvi = variable Istkosten
Kverr = verrechnete Plankosten Kfp = geplante Fixkosten
VA = Verbrauchsabweichung

Problem:
(1) In der Steuerbilanz ist eine Bestandsbewertung mit Vollkosten durchzuführen. Bei öffentlichen Aufträgen kennt man Selbstkostenpreise, die nach Maßgabe der Leitsätze für die Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten zu kalkulieren sind. In beiden Fällen ist es sinnvoll, parallel zur Teilkostenrechnung eine Vollkostenrechnung zu erstellen (Parallelkalkulation).

(2) Aus unternehmerischer Sicht wird gegen die GPKR vorgebracht, sie führe zu Preissenkungen, so daß langfristig keine Vollkostendeckung gewährleistet sei. Hinter diesem Argument steht die (falsche) Vorstel lung, Preise seien von Kosten bestimmt. In Wirklichkeit sind Preise in aller Regel marktbestimmt, und die Kostenrechnung kann allenfalls eine Preisbeurteilung bieten (kurzfristige und langfristige Preisuntergrenze).
Bei der Vollkostenrechnung besteht die Gefahr, daß man Aufträge mit positivem Deckungsbeitrag ablehnt. Ziel der GPKR ist es, einen möglichst hohen Bruttogewinn und - nach Abzug der Fixkosten - einen möglichst hohen Nettogewinn zu erwirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es sinnvoll, den Außendienstmitarbeitern den Zusammenhang zwischen Deckungsbeiträgen, Fixkosten und Nettogewinn zu erläutern und die Verkaufsprovision nicht nach Umsätzen, sondern als Deckungsbeitragsprovision zu zahlen. Bei dieser Entlohnung stimmen Mitarbeiterziel (Einkommensmaximierung) und Betriebsziel (Gewinnmaximierung) überein.

Hinweis:
Die GPKR erfüllt alle Anforderungen, die an ein Kostenrechnungssystem zu stellen sind. Sie ermöglicht eine wirksame Kostenkontrolle und liefert Daten für viele Praxisprobleme, zum Beispiel:

? Annahme oder Ablehnung von Zusatzaufträgen (kurzfristige Preisuntergrenze),
? Zusammenstellung des gewinnmaximalen Produktionsprogramms (Programmoptimierung),
? Wahl des optimalen Produktionsverfahrens (Verfahrenswahl),
? Wahl zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug.

Die Grenzplankostenrechnung ist ein System der Teilkostenrechnung auf der Basis von geplanten variable Kosten. Sie ist gekennzeichnet durch eine fundierte Planung der Einzelkosten und der Gemeinkosten. Ihr zentraler Bestandteil ist die Kostenstellenrechnung. Ihre Gestaltung ist daher stark auf die Rechnungsziele der Kostenplanung und Wirtschaftlichkeitskontrolle von Kostenstellen ausgerichtet.

Charakteristisch für die Grenzplankostenrechnung ist die Formulierung einer linearen Sollkostenfunktionen für jede Kostenstelle und Kostenart, die die Abhängigkeit der Kosten von Bezugsgrößen abbildet.

Es wird zwischen Kostenstellen mit homogener und heterogener Kostenverursachung unterschieden: Bei homogener Kostenverursachung existiert in einer Kostenstelle nur eine Bezugsgröße, bei heterogener Kostenverursachung dagegen mehrere. Als zentrale Bezugsgröße der meisten Fertigungskostenstellen wird die Beschäftigung betrachtet.

Im Rahmen der Abweichungsanalyse werden Abweichungen zwischen Ist- und Sollkosten in Preis- und Verbrauchsabweichungen sowie spezielle Abweichungsarten (z.B. Losgrößenabweichungen, Verfahrensabweichungen, Intensitätsabweichungen etc.) differenziert. Vom Kostenstellenleiter ist nur die Verbrauchsabweichung zu vertreten.

teilweise auch als Proportionalkostenrechnung bezeichnet. Sie ist die systematische Weiterentwicklung der Plankostenrechnung unter Berücksichtigung der Grundsätze des Direct Costing. Die Grenzplankostenrechnung unterscheidet sich vom Direct Costing vor allem dadurch, daß auch Plankosten Verwendung finden, während das Direct Costing weitgehend nur unter Zugrundelegung von Istkosten durchgeführt wird. Die Grenzplankostenrechnung ist damit eine Planungsrechnung. Dies zeigt sich darin, daß sie häufig als statistische Ergänzungsrechnung zur Plankostenrechnung auf Vollkosten-basis geführt wird, um z.B. Preisuntergrenzen festzustellen, die Planung des optimalen Fertigungsprogramms (Fertigungsprogrammplanung) und die optimale Verfahrenswahl kostenrechnerisch zu fundieren. Im Unterschied zur einfach flexiblen Plankostenrechnung rechnet die Grenzplankostenrechnung auf die Kostenträger nur proportionale Plankosten (Grenzplankostenkalkulation). Dies setzt voraus, daß man für die Kostenstellen proportionale Plankostenverrechnungssätze ermittelt. Deshalb rechnet die innerbetriebliche Leistungsverrechnung nur proportionale Kosten weiter. Die Fixkosten bleiben letzlich auf den einzelnen Kostenstellen (Fixkostenzuschläge). Bei der Abweichungsanalyse werden v.’ie bei der einfach-flexiblen Plankostenrechnung die Preisabweichungen und Einzelkostenverbrauchsabweichungen ermittelt. Bei den Gemeinkosten werden allerdings hier keine $eschäftigungsabweichungen ermittelt, da die verrechneten Plankosten im I5tbeschäftigungsgrad der Kostenstellen den proportionalen Sollkosten (’ Grenzplankosten) entsprechen. Die Differenz zwischen den proportionalen Istkosten und proportionalen Sollkosten ergibt die Verbrauchsabweichungen. Die proportionalen Istkosten werden wie folgt bestimmt: Erfassung der Istkosten minus geplante Fixkosten ergibt proportionale Istkosten. Eventuell. sich ergebende Fixkostenabweichungen sind nach dieser Rechnung in den Verbrauchsabweichungen enthalten, was manchmal zu besonderen Fixkostenanalysen führen kann, um die echten Verbrauchsabweichungen zu isolieren. Die Grenzplankostenrechnung hat auch eine Kostenträgerzeitrechnung, die z.B. monatlich zum Zweck der Erfolgsanalyse im Hinblick auf eine gezielte Sortimentssteuerung durchgeführt wird. Sie wird dann in Form der Artikelergebnisrechnung oder z.B. als geschlossene Kostenträgererfolgsrechnung im Wege des Umsatzkostenverfahrens geführt.

Sie kann hierbei als einstufige oder als mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Fixkostendeckungsrechnung) organisiert sein. (Vgl. kurzfristige Erfolgsrechnung). Die Grenzplankostenrechnung ist als Entscheidungsrechnung für eine Vielfalt von Fertigungs- und Absatzentscheidungen von hervorragender Bedeutung, weil sie auf die willkürliche Fixkostenverteilung auf Kostenträger verzichtet; sie ist aber auch als Kontrollrechnung wegen ihrer ausgebauten Abweichungsanalyse den flexiblen Plankostenrechnungssystemen in keiner Weise unterlegen, vielmehr aufgrund der einfacheren Ermittlung der proportionalen Sollkosten ohne die Verwendung von Variatoren als das einfachere Verfahren einzuschätzen.

Plankostenrechnung

Auch: Directcosting. Teil des internen Bankrechnungswesens, entstanden auf Grund der Mängel der Vollkostenrechnung. Weiterentwicklung der Plankostenrechnung in Form einer Teilkostenrechnung. Verzichtet auf Umlage der fixen Gemeinkosten auf die Kostenstellen, da dies meist nur sehr willkürlich möglich ist. Sie werden lediglich noch insges. als Block erfasst und als solcher einer Analyse unterzogen. Stellt vor allem auf die steuernden, dispositiven Aufgaben einer Bankkostenrechnung ab.

Plankostenrechnung, Voll- und Teilkostenrechnung

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