Packungstest, Produkttest (Strategie) im Rahmen der präskriptiven Entscheidungstheorie und der Spieltheorie eine in einem Entscheidungsmodell erfasste Aktionsmöglichkeit des Entscheidungssubjektes. Sie kann je nach Problemstellung in einem einfachen Vorgang bestehen (z. B. beim Roulettespiel auf "rouge" setzen) oder aber auch in einem eine Vielzahl von Einzelaktivitäten umfassenden Aktionsprogramm (z.B. Errichtung einer Filialkette und Durchführung der zugehörigen Finanzierungsaktivitäten). Im Rahmen der präskriptiven Entscheidungstheorie werden üblicherweise solche Probleme untersucht, in denen ein vollständiger Katalog einander ausschliessender Strategien explizit vorgegeben ist, so dass die Darstellung des Entscheidungsfeldes in Form einer Entscheidungsmatrix möglich ist. In Modellen der mathematischen Optimierung wird die Gesamtheit der Handlungsalternativen hingegen durch ein Restriktionensystem von Aktionsvariablen umschrieben, deren Wert jeweils das Ausmass kennzeichnet, in dem eine einzelne Teilaktivität durchgeführt werden soll. Jede zulässige Lösung des entsprechenden Restriktionensystems kennzeichnet dann eine Handlungsalternative. Bei mehrstufigen Entscheidungsproblemen stellt jede mögliche Folge von Teilaktivitäten eine Handlungsalternative dar. Dabei ist im Falle unsicherer Erwartungen zwischen starren und flexiblen Handlungsalternativen zu unterscheiden. Starre Handlungsalternativen sehen ungeachtet der im Zeitablauf eintretenden Umweltentwicklungen eine eindeutige Abfolge von Teilentscheidungen vor, flexible zielen demgegenüber darauf ab, auf unterschiedliche Umweltentwicklungen mit unterschiedlichen Folgeentscheidungen zu reagieren. Eine flexible Handlungsalternative stellt also einen nach alternativ möglichen Umweltentwicklungen differenzierten Eventualplan dar. (Zur beispielhaften Verdeutlichung Entscheidungsbaum.) Trifft ein Entscheidungssubjekt die definitive Auswahl aus den verfügbaren Handlungsalternativen nicht selbst, sondern überlässt dies einem Zufallsmechanismus (z.B. einem Münzwurf), so bezeichnet man jede mögliche Festlegung der Wahrscheinlichkeit, mit der es zur Auswahl einer der primären Handlungsalternativen kommt, als gemischte Strategie. Gemischte Strategien werden insb. in der Spieltheorie näher analysiert. Literatur: Bitz, M., Die Strukturierung ökonomischer Entscheidungsmodelle, Wiesbaden 1977, insb. S. 60 ff., 311 ff.
Vorhergehender Fachbegriff: Handling | Nächster Fachbegriff: Handlingkosten
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|