Test, bei dem die Verpackung eines Produktes hinsichtlich bestimmter Funktionen überprüft wird. Konkret geht es dabei um · Convenience bezüglich Transport, Lagerung und Anwendung des Produktes sowie · Kommunikation, nämlich Erzeugung von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Erinnerung sowie Bereitstellung von Informationen über das Produkt. Packungstests werden durchgeführt, um Hinweise auf die Gestaltung bzw. Verbesserung von Verpackungen zu erlangen sowie die Auswahl zwischen alternativen Verpackungen zu präjudizieren. Entsprechend der Vielfalt von Funktionen einer Packung existiert eine Vielzahl von Testverfahren. Zur Überprüfung der Informations- und z. T. auch der Convenience-Funktionen müssen Tests mit Konsumenten durchgeführt werden. Die Überprüfung der für die Verbraucher relevanten Convenience-Funktionen kann Kanmen eines -YrOGUKtteStS oaer speziell durch einen Handling-Test erfolgen. Hier werden die Testpersonen beobachtet, wie sie die Packung öffnen, anwenden und verschliessen. Im Anschluss daran können Einzel- oder Gruppeninterviews stattfinden. Zur Überprüfung der Kommunikationsfunktionen, insb. der Aufmerksamkeitswirkung, setzt man im Rahmen von Studio-Tests verschiedenartige apparative Techniken, wie Greifbühne, —Tachistoskop, Blickaufzeichnung, Augenkamera (Pupillometrik), Hautwiderstands- und Hautthermikmessung, ein. Durch Befragung werden die Verständlichkeit der Aussagen einer Packung sowie die erzeugten Emotionen, Nutzen- und Wertvorstellungen gemessen. Bei im Studio durchgeführten Vergleichstests lassen sich Präferenzunterschiede zwischen alternativen Packungen messen. Im Rahmen der Testmarktsimulation ist es weiterhin möglich, die Wirkungen entsprechender Massnahmen auf Präferenzen und Einstellungen zu einem Produkt sowie auf simuliertes Kaufverhalten festzuhalten. Zur Erfassung der Wirkungen auf reales Kaufverhalten eignet sich insb. der Store-Test. Literatur: Green, P. E./Tull, D. S., Methoden und Techniken der Marketingforschung, Stuttgart 1982. Rehorn, J., Markttests, Neuwied 1977. Schub von Bossiazky, G., Psychologische Marketingforschung, München 1992. Wind Y. J., Product Policy: Concepts, Methods, and Strategy, Reading, Mass. 1982.
Im Gegensatz zum Verpackungstest, bei dem technische Aspekte (Haltbarkeit, Stapelfähigkeit, Handlichkeit etc.) überprüft werden, dient der Packungstest der Ermittlung der Aktivierung (Aufmerksamkeitswert), der Anmutungsqualität, letztlich auch des Kaufanreizes. Packungstests können als Einzel- oder Vergleichstest, als Partialtest oder als Bestandteil von umfassenderen Produkttests durchgeführt werden. Ermittelt werden im Interview u. a. Gesamturteile, Produkterwartungen, Präferenzen, spontane Assoziationen etc. (Konzepttest). Mittels apparativer Verfahren (Tachistoskop, Perimeter, Anglemeter) können Anmutungen und Erkennbarkeit oder auch die Präferenzwirkung einer Packung gegenüber anderen (Schnellgreifbühne) getestet werden.
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