das gesamtwirtschaftliche Produktionspotenzial (mögliche Höhe des Sozialprodukts bzw. des gesamtwirtschaftlichen Angebots) ist bei Vollauslastung der Kapazitäten geringer als die gesamte kaufkräftige und marktwirksame Nachfrage. Die inflatorische Lücke wird durch Preissteigerungen geschlossen. deflatorische Lücke, Inflation
Inflationary gap. Gesamtwirtschaftliche Situation, bei der, ausgehend von einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung, die Wirtschaftssubjekte in der Erwartung eines konstant bleibenden Preisniveaus für die kommende Periode eine Erhöhung ihrer (gesamtwirtschaftlichen) Güternachfrage planen. Wegen kurzfristig nicht ausweitbaren Produktionspotenzials lässt sich die gesteigerte Nachfrage real nicht befriedigen, sodass eine Preisniveauerhöhung einrritt.
(inflationary gap) Diskrepanz zwischen monetärer Gesamtnachfrage und güterwirtschaftlichem Gesamtangebot auf Güter- und Faktormärkten. Solche Angebotslücken treten in drei Erscheinungsformen auf: (1) Güterlücke: Die bei gegebenen Preisen herrschende Gesamtnachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern übersteigt das bei voller Auslastung des Produktionspotentials verfügbare Güterangebot. (2) Faktorlücke: Die Nachfrage nach Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Rohstoffe) übersteigt das kurzfristig kaum vermehrbare Faktorangebot. (3) Realeinkommenslücke: Die Höhe der von Arbeits- und Kapitaleinkommensbeziehern insgesamt geforderten Realeinkommen übersteigt das bei gegebenem Produktionspotential erzielbare Realeinkommen. Inflatorische Lücken werden normalerweise durch den Anstieg der Güter- und Faktorpreise geschlossen, wobei sich die realen Nachfragegrössen entsprechend vermindern. Literatur: Feldsieper, M./Kähler, ]., Das Konzept der inflatorischen und deflatorischen Lücke, in: WiSt, 10. Jg. (1981), S. 511 ff.
(= inflationary gap) volkswirtschaftliche Angebotslücke, bei der die monetäre Nachfrage N2(Y1) nach Investitions- und Konsumgütern im Verhältnis zum Volkseinkommen größer ist als die erforderliche Nachfrage N1(Y1) im Zustand des makroökonomischen Gleichgewichts beim Vollbeschäftigungseinkommen Y1. Bleibt das Preisniveau konstant, kann die Gesamtnachfrage nicht befriedigt werden (Nachfrageüberhang). Da eine Vergrößerung des realen Angebots annahmegemäss kurzfristig nicht möglich ist, kommt es zu einer Preissteigerung, die das nominelle Angebot der effektiven Nachfrage anpaßt. Unter der Voraussetzung der Geldillusion tritt ein neues Gleichgewicht beim Volkseinkommen Y2 ein.
Siehe Inflation
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