Vermögenseffekte
(= inside money)
1. durch simultane Kredit- und Geldschöpfung im Verkehr mit privaten inländischen Nichtbanken geschaffenes Geld. Aus dem Entstehungszusammenhang ergibt sich, dass der entsprechenden, im Besitz von privaten Nichtbanken befindlichen Geldmenge eine betragsmäßig gleich hohe Verbindlichkeit der privaten Nichtbanken gegenübersteht. In bezug auf Innengeld ist die Nettoposition der privaten Nichtbanken also notwendigerweise Null, wenn man den Nennwert der Kassenhaltung einerseits und der Verbindlichkeifen andererseits in Rechnung stellt. So gesehen ist auch kein - Realvermögenseffekt und kein PIGOU-Effekt im Zusammenhang mit der Schaffung von Innengeld zu erwarten. Achtet man freilich auf die unterschiedliche Höhe von Sollzinsen, die bei Kreditvergabe berechnet werden, und von Habenzinsen, die mit der Erteilung von Girogutschriften verbunden sind (Barabhebung bringt vollends ein zinsloses Aktivum ins Spiel), kann auch dem Innengeld im Wege einer Kapitalisierung jener (ggf. um sonstige Erträge und Kosten korrigierten) Zinsmarge Vermögenscharakter zu Gunsten der Emittenten zugesprochen werden. Bei denen, die Geld halten, wird die Zinsmarge durch pekuniäre und nicht pekuniäre »Gelddienste« aufgewogen; u.U. verbleibt sogar auch bei ihnen ein (kapitalisierbarer) Überschuß, wenn ein Gleichstand nur »an der Grenze« (Grenzkosten und -erlöse) eintritt. Die –> Neutralität des Geldes läßt sich bei dieser Konstellation ernstlich bezweifeln. Freilich ist es eine Zurechnungsfrage, ob man das den Emittenten zufallende Reinvermögen auf das Geld selbst bezieht oder auf das gewinnträchtige Emissionsprivileg. Jedenfalls ist eine Reinvermögensrelevanz von Innengeld kein eigentliches Geldphänomen, sondern die Begleiterscheinung einer spezifischen, nämlich ggf. monopolistischen Marktverfassung bei der Geldversorgung. Die in den 60er Jahren geführte Diskussion brandmarkte sowohl das Plädoyer von John G. GURLEY und Edward S. SHAW (1960) auf strikte Trennung von Innen- und –> Außengeld als auch den kompromißlosen Widerspruch von Boris P. PESEK und Thomas R. SAVING (1967) als zu rigoros. Reduziert auf eine Sophistik der Vermögensmessung und der ökonometrischen Auslotung allenfalls randständiger Vermögenseffekte verlor das Thema schnell breiteres Interesse. Das Hauptlos zog die Wissenschaft: Sie gewann vertiefte Einsichten in die Eigenschaften des - Geldes.
2. einlösbares Geld (im Gegensatz zu definitivem Geld wie vollwertigen Münzen). Literatur: Richter, R. (1990). Sweeney, R.J. (1988). Patinkin, D. (1972)
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