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Investitionsrechnung, Methoden der

1. Traditionelle Methoden der Investitionsrechnung
a) Statische Modelle In statischen Modellen der Investitionsrechnung wird die zeitliche Struktur von Zahlungen, Kosten, Erlösen etc. nicht berücksichtigt. Zu dieser Gruppe von Investitionsrechnungen gehören insbesondere die Kostenvergleichsrechnung, die » Gewinnvergleicbsrechnung, die Rentabilitätsvergleichsrechnung und die Amortisationsrechnung. Bei der Kostenvergleichsrechnung werden die durchschnittlichen jährlichen Kosten verschiedener Investitionsobjekte miteinander vergüchen. Der Vergleich ist nur sinnvoll, wenn die Erlöse der Alternativen einander entsprechen und wird daher hauptsächlich bei der Beurteilung von Rationalisierungsinvestitionen bzw. bei der Entscheidung zwischen alternativen Investitionsobjekten angestellt. WW die Differenz zwischen durchschnittlichen Kosten und den durch das Investitionsobjekt erzielten zusätzli chen Erlösen als Entscheidungsgrundlage herangezogen, so spricht man von einer Gewinnvergleichsrechnung, die auch zur Beurteilung v0C Investitionsrechnung, Methoden der Erweiterungsinvestitionen angewendet werden kann. Bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung werden die durch Investitionen erzielten durchschnittlichen Kostenersparnisse bzw. Durchschnittsgewinne dem durchschnittlichen Kapitaleinsatz für die Investitionen gegenübergestellt. Mit Hilfe der Amortisationsrechnung wird ermittelt, nach welcher Zeitspanne die kumulierten Einzahlungsüberschüsse eines Investitionsobjekts dessen Anschaffungsauszahlungen decken. Der Zeitraum nach der Amortisation wird hierbei außer acht gelassen.
b) Dynamische Modelle In dynamischen Modellen werdenZahlungen zu verschiedenen Zeitpunkten durch entsprechende Auf bzw. Abzinsung mit dem Diskontierungszinssatz vergleichbar gemacht. Zu ihnen gehören insbesondere die » Kapitalwertmethode, dieAnnuitätenmethode und die Methodedes internen Zinsfußes. Der » Kapitalwert eines Investitionsobjekts zum Zeitpunkt t ist der Barwert der erwarteten Zahlungen aus diesem Investitionsobjekt ab t. Nach der Kapitalwertmethode ist ein Investitionsobjekt vorteilhaft, wenn es einen positiven Kapitalwert aufweist. Bei alternativen Investitionsobjekten ist jenes mit dem größten Kapitalwert optimal. Grundsätzlich sind nur Objekte mit gleicher Nutzungsdauer vergleichbar. Pie Gewinnannuität ist die dem Kapitalwert entsprechende, sich über P»e Nutzungsdauer erstreckende Jah»esrente. werden Annuitäten getrennt für Einzahlungen und Auszahlungen ermittelt, so ist ein Objekt nach der Annuitätenmethode vorteilhaft, wenn die Annuität der Einzahlungen größer ist als die Annuität der Auszahlungen. Der interne Zinsfuß gibt die Verzinsung des für ein Investitionsobjekt eingesetzten Kapitals an. werden die Zahlungsströme eines Investitionsobjekts mit dem internen Zinsfuß abgezinst, so wird der entsprechende Kapitalwert null. Nach der Methode des internen Zinsfußes sind jene Investitionsobjekte vorteilhaft, deren interner Zinsfuß über dem Kalkulationszinssatz liegt. Bei der Auswahl zwischen Alternativen ist zu beachten, daß mit dem Kriterium des internen Zinsfußes die Rentabilität des eingesetzten Kapitals und nicht der Vermögenszuwachs des Investors maximiert wird.
2. Neuere Methoden der Investitionsrechnung In neueren Modellen wird versucht, Interdependenzen zwischen Investitionsobjekten bzw. zwischen Investitionsplanung und anderen betrieblichen Teilbereichen zu berücksichtigen (simultane Investitions und Produktionsplanung). Man spricht in solchen Fällen von simultanen Modellen. Sie basieren häufig auf der Methode der linearen Programmierung. Als Zielfunktion wird meist die Maximierung der auf einen bestimmten Zeitpunkt auf oder abgezinsten Zahlungsströme der betrachteten Perioden eingesetzt. Die Nebenbedingungen sind durch Kapazitäts und Absatzbeschränkungen sowie durch Finanzierungs und Kapitalgleichungen gegeben. Können die Zielfunktion und / oder die Nebenbedingungen nicht durch lineare Beziehungen ausgedrückt werden, so sind die nichtlineare bzw. dynamische Pro grammierung anzuwenden. Sowohl in nicht simultanen als auch in simultanen Modellen kann die Un sicherheit von eingehenden Plangrö ßen berücksichtigt werden. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird die Investitionsrechnung für alterna tive Annahmen über die Einflußgrö ßen durchgeführt. wird die Vertei lungsfunktion der verwendeten Inve stitionskriterien ermittelt, so spricht man von Risikoanalyse. Unsicherheit kann auch dadurch berücksichtigt werden, daß z. B. der Kapitalwert minus einer Risikoprämie maximiert wird. Eine Berücksichtigung der Un sicherheit kann auch durch spezielle Formulierung der Nebenbedingun gen von linearen Programmen erfol gen.

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