Die Willensbildung in der Organisation erfolgt hierbei von einer oder mehreren getrennten Organisationsgruppen ausgehend in die gesamte Organisation hinein. Häufig handelt es sich um das Middle Management als Ausgangspunkt, weil es einerseits Ansprechpartner der Unternehmensleitung bei der Vorbereitung von Entscheidungen ist und andererseits primärer Adressat von Entscheidungskonsequenzen. Allerdings trägt es zugleich auch die Last der operativen Arbeit, sodass sich die Frage stellt, ob damit nicht insgesamt eine Überbelastung eintritt. Mehrere dezentrale Stellen der Willensbildung im Unternehmen beruhen meist auf informellen Kontakten in der Organisation, auf großer Qualifikation oder hohem Zusammengehörigkeitsgefühl der betreffenden Gruppen. Diese Kerne wirken dann meinungsbeeinflussend auf ihr Umfeld ein und schaffen damit eine Lobby, die sowohl geeignet ist, Themen auf die Agenda der Unternehmensleitung zu bringen als auch die Implementierung von Entscheidungen zu forcieren. Allerdings spielen dabei nicht selten egoistische Interessen eine Rolle, die zulasten der Allgemeinheit oder schwächerer Gruppen gehen.
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