Bereich der landwirtschaftlichen Unterneh- mungs-(Betriebs-)organisation. (1) Die vertikale Aufbauorganisation zeigt die verschiedenen Vermögensgruppen (Vermögensstruktur). Nachfolgende Übersicht gibt die gebräuchlichsten Einteilungen wieder; allerdings fehlt eine gewisse Einheitlichkeit. So enthält z.B. das Anlagevermögen teilweise das Nutzvieh (mehrperiodisches Vieh), während im Agrarbericht das Viehvermögen (Nutzvieh und Mastvieh = mehrperiodisches und einperiodisches Vieh) neben dem Anlage- und Umlaufvermögen gesondert ausgewiesen ist. (2) Horizontale Aufbauorganisation heisst Strukturierung einer Landwirtschaftsunternehmung nach Betriebszweigen (Produktionsrichtungen). Gerade in dieser Hinsicht bietet die praktische Landwirtschaft unter dem Einfluss der integrierenden und differenzierenden Kräftegruppen ein äusserst heterogenes Bild. Unter mitteleuropäischen Verhältnissen können als die wichtigsten Betriebszweige in der Landwirtschaft angesprochen werden: (a) Bodennutzung (landwirtschaftliche Betriebsfläche, landwirtschaftliche Bodennutzungssysteme), (b) Viehhaltung (landwirtschaftliche Viehhaltungssysteme) • Rindvieh; Milchvieh (Abmelk-, Durch- Innerhalb der einzelnen Betriebszweige bzw. Produktionsrichtungen lassen sich noch verschiedene Produktionsprozesse bzw. technische Verfahren erkennen, die ebenfalls für die Aufbauorganisation wichtig sind. Unter dynamischen Aspekten ist die Betriebsvereinfachung (Spezialisierung) von besonderer Bedeutung. Hierunter wird eine Vereinfachung der heute z.T. noch komplexen Organisation einer Landwirtschaftsunternehmung verstanden. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Horizontale Betriebsvereinfachung heisst Verringerung der Anzahl der Betriebszweige, der Produktionsprozesse und damit auch der Produkte. Vertikale Betriebsvereinfachung bedeutet Ausgliederung von Funktionen, vor allem im Beschaffungs- und Absatzbereich, d.h. Verkürzung der Produktionsketten. Beide Formen stellen keine Alternative, sondern eine sinnvolle Ergänzung dar.
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