Die Verkehrsleistungen in Leistungserstellungsprogrammen von Verkehrsbetrieben sind als auftragsabhängig an fremden Objekten zu erzeugende immaterielle Produkte nur grob klassifizierbar. Bei der Artenvielfalt und Ausgestaltungsvariabilität der Verkehrsdienste sind es letztlich die Auftraggeber der Verkehrsbetriebe, die über die Gleichheit oder Ungleichheit der Leistungen entscheiden, wobei diese Entscheidungen zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Personen andere Ergebnisse haben können. Der Verkehrsbetrieb kennzeichnet sein Leistungsprogramm daher durch die Angabe von Verkehrsarten als Leistungsbereiche, in denen er im Rahmen des dafür bereitgehaltenen organisatorischen, personellen und materiellen Potentials auftragsindividuelle Leistungen zu erstellen in der Lage ist. Die langfristig orientierte Gestaltung der VerkehrsartenProgramme vollzieht sich Grundsätzlich nach den gleichen Prinzipien, wie die der Produktionsprogramme oder Sortimente der Betriebe anderer Wirtschaftszweige. Die Erweiterung der Art und Anzahl von Verkehrsleistungsbereichen ist in einigen Fällen Folge zu geringer Auslastung vorhandener » Potentialfaktoren bei einer Verkehrsart, die durch die Aufnahme einer die gleichen Betriebsmittel erfordernden anderen Verkehrsart kompensiert werden kann. In anderen Fällen wird bezweckt, Risiken durch Diversifikation zu streuen oder das Betriebswachstum zu fördern. Besondere Bedeutung für die Verkehrsbetriebe hat die Ergänzung bestehender Bestandteile des Leistungsprogramms durch Verkehrsleistungsarten, die es ermöglichen, der Nachfrage nach Lösungen komplexer Verkehrsprobleme der Auftraggeber dadurch zu entsprechen, daß z. B. Pauschalreisen (Reiseveranstaltungsbetrieb), Beförderungen im » kombinierten Verkehr oder integrierte Distributionsdienste (Verkehrsleistungsabsatz) angeboten werden können. Im Sprachgebrauch der Verkehrswirtschaft handelt es sich hierbei meist um die Erweiterung sogenannter Kerndienste, worunter in der Regel die Transporte verstanden werden, durch sogenannte Zusatzdienste im Bereich der Verkehrsberatung, der Verpackung, des Umschlags, der zwischenlagerung und anderer transportvor und nachbereitender Arbeiten. Kurzfristig erforderliche Anpassungen des Leistungsangebotes an die Nachfrage im Rahmen bestehender Potentialfaktorkapazitäten sind wie bei allen auftragsabhängig zu produzierenden Leistungen unmittelbare Aufgabenstellungen des Verkehrsleistungsabsatzes und der Verkehrsleistungserstellung.
Vorhergehender Fachbegriff: Leistungsprogramm | Nächster Fachbegriff: Leistungsprogramm-Franchising
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|