alle von multinationalen Unternehmungen ausgehenden Formen der Beeinflussung, Abhängigkeit bzw. Beherrschung von unterentwickelten Ländern und Regionen durch die Industrienationen. Die (neo-)marxistischen Neoimperialismus- Theoretiker sehen vor allem in den von multinationalen Unternehmungen in der Dritten Welt getätigten Auslandsinvestitionen eine entscheidende Ursache für deren Unterentwicklung. Dies wird u.a. mit dem umfangreichen Transfer von Gewinnen und damit von volkswirtschaftlichen Überschüssen, die den Hauptteil des Gesamteinkommens dieser Gesellschaften ausmachen, an die Muttergesellschaften begründet. Weiterhin wird auf die Verdrängung einheimischer Produzenten aus ihren traditionellen Absatzmärkten hingewiesen. Allerdings wird bei dieser einseitig negativen Beurteilung der ausländischen Direktinvestitionen übersehen, dass die transferierten Gewinne Gegenleistungen für die Bereitstellung von unternehmerischen Fähigkeiten und technischem Wissen dar stellen. Weiterhin sind mögliche positive Effekte solcher Investitionen (Anstieg der Investitionsquote des Gastgeberlandes, Devisenverdiensteffekt bei auslandsbezogenen Direktinvestitionen, Erhöhung der Beschäftigung und der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung) zu berücksichtigen. Insofern kann die gesamtwirtschaftliche Bewertung dieser Auslandsinvestitionen nur einzelfallbezogen erfolgen. Literatur: Baran, P.A., Politische Ökonomie des wirtschaftlichen Wachstums, Berlin, Neuwied 1966. Hemmer, H.-R., Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, München 1978.
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