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Investitionsquote

Investitionsquote ist das Verhältnis der gesamten in einer Volkswirtschaft getätigten Investitionen gemessen am Sozialprodukt.

ist in der Volkswirtschaft der Anteil der Investitionen am Sozialprodukt. Zusammen mit der Konsumquote bildet sie eine wichtige Größe zur Beobachtung der konjunkturellen Entwicklung (Konjunktur).

1.   aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ermittelter Anteil der Investition am Sozialprodukt, alternativ berechnet als (a) Anteil der Bruttoinvestition am Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen oder als (b) Anteil der Nettoinvestition am Nettosozialprodukt zu Marktpreisen. Die Analyse des Zusammenhangs zwischen Investitionsquote und Wachstumsrate des Sozialprodukts ist zentraler Bestandteil der  Wachstumstheorien. Die Investitionsquote der Bundesrepublik Deutschland nach Variante (b) zeigt ausgesprochen zyklische Schwankungen, mit einem Scheitelpunkt von über 20% in den Jahren 1961/62 und einem kräftigen Abfall von 20% auf 10% zwischen 1970 und 1975. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg Ende der 70er Jahre (1980:14%) liegt sie seit Beginn der 80er Jahre mit Werten von 10% und weniger wiederum auf sehr niedrigem Niveau. 2. Kennzahl im Rahmen der Vermögensanalyse

aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ermittelter Anteil der Investition am Sozialprodukt. Sie wird vornehmlich in zwei Varianten verwendet: a) Anteil der Bruttoinvestition am Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen; b) Anteil der Nettoinvestition am Nettosozialprodukt zu Marktpreisen. Investitionsquoten spielen in den Wachstumsmodellen von Roy E HAR-ROD und Evsey D. DOMAR eine zentrale Rolle. Bei technisch vorgebenem Kapitalkoeffizienten werden die Kapitalakkumulation und das Wachstum des Sozialprodukts im wesentlichen durch die Investitionsquote bestimmt:
Investitionsquote Auch in der postkeynesianischen Verteilungstheorie nimmt die Investitionsquote einen zentralen Platz ein. Sie bestimmt die funktionale Einkommensverteilung. Einen Extremfall bildet die Modellvariante von Nicholas KALDOR, die auf einer klassischen Sparfunktion beruht. Nach dem Gesetz von window\'s cruse verdienen die Unternehmen, was sie ausgeben, wenn die Arbeiter ausgeben, was sie verdienen. In diesem Extremfall des Zwei-Klassen-Modells ist die Profitquote gleich der Investitionsquote. Die Brauchbarkeit dieser Ansätze wird von neoklassischen Ökonomen bezweifelt, weil sie auf der Annahme eines konstanten Kapitalkoeffizienten beruhen. Zusammenhänge zwischen der Investitionsquote und der Kapitalproduktivität werden unterdrückt. Die empirischen Schwankungen der Investitionsquote unterliegen einem lang- und einem mittelfristigen konjunkturellen Einfluß. Die langfristigen Schwankungen der Investitionsquote werden auf den unterschiedlichen Investitionsbedarf in den verschiedenen Phasen der KONDRATIEFF-Zyklen zurückgeführt. Im Aufschwung der KONDRATIEFF-Welle gibt es einen hohen Investitionsbedarf, weil die Basisinnovationen (Innovationen) in alle Bereiche der Wirtschaft diffundieren und umfangreiche Investitionen zur Implementation der Innovationen von Nöten sind. Im Zuge der Abschwungsphase mit reifen Technologien gibt es verminderten Investitionsbedarf. Die hohen Investitionsquoten der BRD in den 50er und zu Beginn der 60er Jahre passen nicht zu dieser Theorie. Sie lassen sich jedoch über den Sondereinfluss des Wiederaufbaus erklären. Mittelfristige Schwankungen der Investitionsquote hängen mit den Einflüssen des Konjunkturzyklus zusammen. In den keynesianisch geprägten Konjunkturtheorien wurden Akzeleratoreffekte (Akzeleratorprinzip) für die zyklischen Schwankungen der Investitionsquote verantwortlich gemacht. Die modernen klassischen Makroökonomen bemühen die hohe - Zinselastizität der Investitionen im Zusammenspiel mit exogenen Schocks. Exogene Schocks, die inflatorische bzw. deflatorische Lücken schaffen, führen zu Zinsanpassungen, die wegen der hohen Zinselastizität ausgeprägte zyklische Schwankungen der Investitionen hervorrufen. Literatur: Barro, R. (1992)

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