Ausdruck für geographische Unterschiede der Lebens-, Arbeits- oder Wohnverhältnisse (Raumstruktur). Sie lassen sich, sofern sie nicht von Natur aus gegeben sind, auf raumdifferenzierende Faktoren (wie etwa die -Agglomeration, die Transportkosten, die unterschiedliche Menge, Qualität und Mobilität der Produktionsfaktoren) zurückführen. Werden grosse Unterschiede sozialer, ökonomischer oder ökologischer Tatbestände als Problem konstatiert und gesellschaftspolitisch missbilligt, führen sie zu der Forderung nach "Gewährleistung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsverhältnisse" (Raumordnungspolitik). Im einzelnen spielen folgende Merkmale eine grosse Rolle bei der Feststellung regionaler Disparitäten: regionales Lohn- und Einkommensgefälle, regionale Unterschiede der Arbeitslosigkeit, regionale Unterschiede der Bildungsmöglichkeit etc. Häufig sind die Disparitäten absolut gemessen nicht aussagefähig; deshalb werden sie mit einem Mittelwert (Bundesdurchschnitt) verglichen. Schon die bescheidenere Forderung, die regionalen Disparitäten mögen nicht grösser werden, stellt die regionale Wirtschaftspolitik vor schwer zu lösende Aufgaben. Der Vollabbau regionaler Disparitäten ist eine in den letzten Jahren sehr umstrittene regionalpolitische Zielsetzung.
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