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Sattelpunkt-Lösung

liegt bei einem Zwei-Personen-Nullsummenspiel (Spieltheorie) ohne gemischte Strategien (Handlungsalternative) immer dann vor, wenn bei Befolgung des Mini-MaxPrinzips durch beide Spieler das maximale Gewinnminimum und das minimale Verlustmaximum übereinstimmen. Beispiel 1: Zwei Spielern A und B stehen die Strategien ab a2, a3 bzw. b1, b2, b3 zur Auswahl, die zu dem in folgender Spielmatrix jeweils angegebenen Gewinn für A (= Verlust für B) führen: Richten sich beide Spieler bei der Auswahl ihrer Strategien nach dem Mini-Max-Prinzip, so realisiert A die Strategie a3, die das maximale Gewinnminimum aufweist, und B die Strategie b2 mit dem minimalen Verlustmaximum. Stimmen maximales Gewinnminimum und minimales Verlustmaximum überein, so bildet der durch das entsprechende Strategien-paar gekennzeichnete Ergebniswert in der Spielmatrix einen Sattelpunkt. Die Sattelpunkt-Lösung hat dabei folgende Gleichgewichtseigenschaften: ·  Glaubt ein Spieler, der andere werde sich gemäss dem Mini-Max-Prinzip verhalten, so ist es für ihn selbst optimal, ebenfalls dem Mini-Max-Prinzip zu folgen. ·  Wählen beide Spieler die entsprechenden Strategien, so stimmt das tatsächlich eintretende Ergebnis für jeden mit dem erwarteten überein. Es spricht vieles dafür, dass sich in einer derartigen Spielsituation auch tatsächlich die Sattelpunkt-Lösung einstellen wird, sofern beide Sattelpunkt-Lösung Spieler die Situation richtig erkennen und sich rational verhalten. Zugleich erscheint es sinnvoll, jedem einzelnen Spieler in solchen Situationen die Befolgung des Mini-Max-Prinzips als vernünftige Verhaltensweise zu empfehlen. Der Gültigkeitsbereich der Sattelpunkt-Lösung bei Spielen ohne gemischte Strategien ist allerdings begrenzt, da viele Spiele überhaupt keine solche Lösung aufweisen. Beispiel 2: Gegenüber dem Beispiel 1 wird nur das Ergebnis der Strategienkombination a1/b2 geändert. Die Mini-Max-Strategien a3/b2 bilden nun keine Sattelpunkt-Lösung mehr. Geht A z. B. davon aus, dass B b2 realisiert, so wäre es für ihn optimal, al — und nicht die Mini-Max-Strategie a3 — zu realisieren. Antizipiert B die entsprechende Absicht von A, so wäre es für ihn am besten, b1 zu wählen. Ahnt A dieses wiederum, so würde er auf a2 übergehen, etc. Sind in einem Zwei-Personen-NullsummenSpiel auch gemischte Strategien zugelassen, so kann allerdings stets eine Sattelpunkt-Lösung mit den zuvor angegebenen Gleichgewichtseigenschaften gefunden werden, sofern beide Spieler die mit der Wahl einer gemischten Strategie verbundenen unsicheren Ergebniswerte durch den jeweiligen mathematischen Erwartungswert zu einem Wert zusammenfassen. Beispiel 3: In Erweiterung von Beispiel 2 sind in folgender Spielmatrix für A und B jeweils zusätzlich zwei gemischte Strategien vermerkt, nämlich ·  zum einen als a4 (b4) die Möglichkeit, alle drei "reinen" Strategien mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/2 einzusetzen, ·  zum anderen als a5 (b5) die Möglichkeit, al (b1) mit 1/2-Wahrscheinlichkeit sowie a3 (b2) mit 2/3-Wahrscheinlichkeit einzusetzen und auf a2 (b3) ganz zu verzichten. Berechnet man für diese Strategien jeweils die Erwartungswerte, so ergibt sich folgende Spielmatrix, in der die gemischten Strategien as/b5 wiederum eine Sattelpunkt-Lösung darstellen (vgl. nachstehende Abb.). Die Ermittlung der einer Sattelpunkt-Lösung entsprechenden gemischten Strategien ist allgemein mit Hilfe der —linearen Optimierung, in einfachen Fällen auch mittels grafischer Methoden möglich.      

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