Gegenstück zum Wachstumsgleichgewicht. Dieses erfordert, dass die Wachstumsraten von Arbeitskräftezahl und Arbeitsplätzezahl im Wachstumsprozess übereinstimmen, so dass eine im Ausgangszustand bestehende Vollbeschäftigung von Arbeit und Kapital in der Zeit erhalten bleibt. Wenn nun die Anzahl der Arbeitskräfte nicht wächst, sondern schrumpft, so verlangt die Erhaltung der Vollbeschäftigung beider Produktionsfaktoren, dass die Anzahl der Arbeitsplätze mit der gleichen Rate schrumpft wie die der Arbeitskräfte. Dies bedeutet nicht notwendigerweise, dass der Kapitalstock und das reale Volkseinkommen ebenfalls schrumpfen. Lässt technischer Fortschritt einerseits die Kapitalintensität, die Kapitalausstattung je Arbeitsplatz, andererseits die Arbeitsproduktivität, die Produktion je Arbeitskraft, mit der gleichen Rate wachsen (Harrod-Neutralität), so wachsen realer Kapitalstock und reales Volkseinkommen von Periode zu Periode, wenn die Wachstumsrate von Kapitalintensität und Arbeitsproduktivität dem Betrage nach höher ist als die Schrumpfungsrate der Arbeitskräfte- und Arbeitsplätzezahl. Bevölkerungsschrumpfung impliziert bei kontinuierlichem technischen Fortschritt nicht notwendig auch eine Schrumpfung des Volkseinkommens, des Kapitalstocks, des Konsums und der Investition.
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