Gesamtheit der die Wirtschaftsstruktur determinierenden Elemente. Im Unterschied zu den die Strukturwandlungen hervorrufen- den Strukturänderungsfaktoren sind hier die sog. gesamtwirtschaftlichen Daten oder Rahmenbedingungen gemeint. Sie wirken als exogene Variablen auf die Wirtschaftsprozesse ein, beeinflussen also deren Ergebnisse und damit die Wirtschaftsstruktur. Die - in der Literatur allerdings nicht einheitlichen Klassifizierungen umfassen etwa folgenden Katalog von Strukturfaktoren: · Bevölkerung (Zahl, Dichte und Verteilung), · Territorium (geographische Lage, natürliche Verkehrswege, Klima, Bodenschätze, Umweltbedingungen), · Wirtschaftsgesinnung (wirtschaftlich relevante Wertvorstellungen), · Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung (Umfang wirtschaftlicher und politischer Entscheidungsfreiheiten, Eigentums- und Machtverteilung), · Wirtschaftsstufe (Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft). Die Strukturwirkung dieser Faktoren besteht z. B. darin, dass klimatische Bedingungen oder Verfügbarkeiten über Bodenschätze die Produktionsstruktur beeinflussen. Verschiedene Wirtschaftsordnungen und Wertvorstellungen (z. B. des Liberalismus und des Sozialismus) wirken auf die Einkommens-und Vermögensverteilungsstruktur sowie auf die Produktionsstruktur ein (z. B. Präferenz für die Schwerindustrie im sowjetischen Sozialismus); ökologisch geprägte Lebensformen fördern (behindern) umweltschonende (umweltbelastende) Wirtschaftszweige. Literatur: Finking, G., Grundlagen der sektoralen Wirtschaftspolitik, Köln 1978.
Regionalanalyse
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