Die technische Aktienanalyse ist eine Analysetechnik im Wertpapiergeschäft. Man geht davon aus, dass sich Aktienkurse in festen Zyklen bewegen, sich alle kursrelevanten Daten und Fakten eines Unternehmens in den Kursen widerspiegeln und fundierte Börsenkursprognosen sich durch Auswertung historischer Kursverläufe erstellen lassen. Unter diesen Prämissen werden Aussagen sowohl über zukünftige Börsentrends (Gesamtmarktanalysen) als auch über die Aktienkursverläufe einzelner Werte (Einzelwertanalysen) durch grafische Auswertungen historischer Kursverläufe (Chartanalysen) abgeleitet. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich sowohl Trendwechsel als auch Trendkontinuitäten anhand ganz bestimmter Formationen erkennen lassen. Für die Formations- und Trendanalyse können unterschiedliche grafische Darstellungsformen (Line-, Bar- und Point & Figure-Charts) ausgewählt werden.
Vor allem die Gesamtmarktanalyse blickt auf eine lange Tradition zurück, deren Ursprung in der Dow-Theorie gesehen wird. Diese geht davon aus, dass anhand zweier das Marktgeschehen in geeigneter Weise verdichtender Indizes, dem Dow-Jones-Industrial-Index und dem Dow-Jones-Transportation-Index, eine Aussage über die Gesamtmarktentwicklung möglich ist.
Die technische Aktienanalyse ist in den letzten Jahren weiterentwickelt worden. Hierbei wurde vor allem das Ziel verfolgt, Analyseinstrumente zu finden, mit denen mittel- bis langfristigen Börsenkursentwicklungen um die zufälligen Kursschwankungen „geglättet“ werden können. Solche Instrumente sind beispielsweise die Methode der gleitenden Durchschnitte, auf der Elliot-Wellen-Theorie basierende Analysetechniken sowie bestimmte Indizes, wie z.B. der Advance-Decline-Index. Während bei der Einzelwertanalyse Formations- und Trendanalysen dominieren, werden heute mehrere Analysemethoden gleichzeitig eingesetzt, um Aussagen über die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes zu tätigen.
Chartanalyse
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