Szenegänger, die sich auf die Spur von Trendsettern setzen, um für Produzenten neue Märkte ausfindig zu machen. Auf dem Jugen€arkt lassen sich Trends schwer vorausbestimmen. Deshalb benötigen Hersteller intensive Kontakte in die einzelnen Jugendszenen. Beim Scoutsystem geht es darum, per Zielgruppenbeobachtung einen Trend bereits zu erkennen, wenn er geboren wird. Der Vorsprung entscheidet über den Erfolg, denn erfahrungsgemäß teilen sich die Ersten den Markt unter sich auf. Sie erwirtschaften auch die höchsten Erträge, denn mit wachsender Marktsättigung verfallen die Preise. Entscheidend für die Hersteller ist, mit der Ware rechtzeitig auf dem Markt zu sein, um den ersten großen Run abzufangen und noch bevor ihre Ware „zu verderben beginnt". Im Scoutsystem werden die Entwicklungen per Zielgruppen-Pyramide abgebildet. An der Pyramidenspitze befinden sich die Trendsetter, also die Schöpfer neuer Trends. Dann folgen die so genannten Opinionleader, die Meinungsmacher. Sie bestimmen auch, welche aus dem Ausland kommende Strömung in Deutschland wirksam wird. Durch sie überwindet ein Trend die Szene- und Milieugrenzen. Er erreicht die Early Adopters, die ersten Nachahmer, auf dem Massenmarkt. Diese sorgen dafür, dass er um sich greift und von den Städten in die ländlichen Räume schwappt. Per Scoutsystem wird somit auch erforscht, ob ein Trend all diese Phasen durchläuft oder ob er an irgendeinem Punkt der Pyramide zum Stillstand kommt.
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