ist als möglichst kontinuierliche Kontrolle des Schadstoffausstosses der Betriebe zur Steigerung der Effizienz einer Auflagen- oder stärker marktorientierten Umweltpolitik, aber auch zur Verbesserung der Umwelthaftung bzw. zur Einführung einer risikogestaffelten Umwelthaftpflichtversicherung von grosser Bedeutung. Zwar werden den Unternehmen beträchtliche Schadstoffverminderungsverpflichtungen in Form von "Bescheiden" und "Genehmigungen" auferlegt. Die Kontrolle erfolgt aber zumeist selten oder gar mit Ankündigung, so dass die Unternehmen häufig die vorgeschriebenen Schadstoffgrenzen überschreiten können — sehr oft, ohne Gefahr zu laufen, für die Unrechtshandlung zur Verantwortung gezogen zu werden. Deshalb wird die Umwelt wesentlich mehr als eigentlich zulässig belastet. Durch automatisierte oder Eigenkontrollen kann einerseits die Entbürokratisierung der Umweltpolitik beschleunigt werden und andererseits die Einhaltung bestehender Vorschriften und der Abbau des Vollzugsdefizits erreicht werden. Anzustreben ist dabei vor allem eine kontinuierliche Messung der Emissionswerte eines Unternehmens, da so unzulässige Überschreitungen der Grenzwerte und Störfälle jederzeit festgestellt und zeitlich zugeordnet werden können. Solche Überwachungen oder Eigenkontrollen sind keineswegs nur ein Negativum für Betriebe: Zum einen werden sie von manchen den Betriebsablauf störenden Einzelkontrollen der Behörden befreit. Zum anderen erhalten sie häufig erstmals einen Überblick über die tatsächliche Schadstoffausstosssituation. Der Betrieb kann sich dadurch leichter auf eventuell drohende behördliche Eingriffe durch betriebliche Änderungen einstellen oder sonstige Schadstoffminderungsmassnahmen einleiten. So kann er sich z. B. auch rechtzeitig beraten lassen und nach kostengünstigen Lösungen suchen. Der Betrieb muss dann nicht unter behördlichem "Vollzugsdruck" zur erstbesten, möglicherweise besonders kostenungünstigen oder sogar existenzgefährdenden Minderungsmassnahme greifen. Daher kann diese Überwachung der Anstoss für ein betriebswirtschaftlich äusserst sinnvolles offensives Umweltschutzmanagement sein. Literatur: Wicke, L., Umweltökonomie, 4. Aufl., München 1993.
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