bezeichnet die Gültigkeit einer Untersuchung, insb. eines psychologischen Tests, d.h. das Ausmass der Interpretierbarkeit eines Tests im Sinne des für ihn definierten bzw. definierbaren Zwecks, insb. das Ausmass, in dem der Schluss vorn Testmass auf das, was es definitionsgemäss anzeigen soll, gerechtfertigt ist. Im weiteren Sinne ist Validität das Ausmass, in dem es erklärende oder prognostische Schlüsse auf andere merkmalsrelevante Verhaltensvariablen erlaubt. Den verschiedenen Interpretationszwecken und -aspekten entsprechend gibt es eine Vielzahl von Validitätsindikatoren: · Inhaltsvalidität bezeichnet das Ausmass, in dem die Testaufgaben repräsentativ für das durch das Merkmal definierte Universum möglicher Aufgaben ist. · Konstruktvalidität bezeichnet das Ausmass, in dem aus dem Begriffsnetz der Merkmalstheorie abgeleitete Hypothesen mit dem Test überprüft und bestätigt werden, und damit den Grad der semantischen Interpretierbarkeit des Tests in diesem Begriffsnetz. · Mit kriterienbezogener oder prognostischer Validität bezeichnet man den Grad" in dem das Testergebnis praktisch bedeutsame, merkmalsrelevante Verhaltenskriterien vorhersagt.
Die Validität ist ein Maß für die inhaltliche Gültigkeit einer Untersuchung und deren Ergebnisse. Neben der Reliabilität soll die Validität das Ausmaß der Interpretierbarkeit einer Untersuchung i.S. des Untersuchungszieles ausdrücken. Die Validität fragt also danach, ob das gemessen wurde, was gemessen werden sollte. Die Messung selbst sollte objektiv sein. Objektivität, Validität und Reliabilität bilden damit drei zentrale Anforderungen wissenschaftlicher Arbeiten.
Zur Beurteilung der Qualität von Skalierungsverfahren werden die Konzepte der Validität (Gültigkeit) und der Reliabilität herangezogen. Das Kriterium der Validität fragt danach, ob ein Verfahren tatsächlich das mißt, was es zu messen vorgibt. Validitätsprobleme lassen sich indirekt durch Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität und Konstruktvalidität lösen.
[s.a. Messen] Die Validität bzw. Gültigkeit ist neben der Reliabilität ein Maß zur Beurteilung der Güte von Messverfahren und Messergebnissen (Messen). Während die Reliabilität die formale Genauigkeit einer Messung betrachtet, bezieht sich die Validität auf inhaltliche Aspekte der Messung. Ist Validität gegeben, messen und kennzeichnen die gewonnenen Daten genau den Tatbestand, der gemessen werden sollte, d.h. Messergebnis und Messabsicht stimmen überein. Die Validität gibt somit nicht darüber Auskunft, ob ein Tatbestand fehlerfrei gemessen, sondern ob er adäquat erhoben wird. Dazu muss die Messung frei sein von systematischen Fehlern (Erhe-bungsjehler) (vgl. Kerlinger, 1979, S. 705).
Inhaltliche Validität (content validity) ist gegeben, wenn die verwendeten Kriterien (Testitems) für den Untersuchungsinhalt charakteristisch sind.
Es existieren mehrere Verfahren, um die Validität einer Skala, eines Index oder eines Tests zu ermitteln (vgl. Friedrichs, 1998, S. 101t):
- Verjähren der Extremgrunnen Es werden zwei Stichproben von Untersuchungsobjekten definiert, von denen man weiß oder vermuten kann, dass sie jeweils eine extrem schwache bzw. extrem starke Ausprägung des zu messenden Kriteriums aufweisen. Die Skala wird dann anhand dieser beiden Extremgruppen erprobt, und validiert.
Voraussetzung für eine konsistente Validierung ist, dass die Mittelwerte der Extremgruppen signifikant verschieden sind und dass sich Mittelwert und Streuung der Gesamtgruppe signifikant von den entspre-
chenden Werten der Extremgruppen unterscheiden.
- Verjähren des Außenkriteriums
Die Skala wird anhand eines externen Kriteriums (Außenkriterium) validiert, von dem man weiß, dass es in einer (starken) korrelativen Beziehung mit dem zu messenden Kriterium (Merkmal) steht. Die Messung des Kriteriums ist dann valide, wenn sich hinsichtlich des Außenkriteriums ein der korrelativen Beziehung entsprechendes Ergebnis ermitteln lässt.
- Verjähren der Vorhersagen aliditat
Man prognostiziert bspw. auf Grund der Skalenwerte, die den befragten Personen zugeordnet wurden, deren zukünftiges Verhalten gegenüber dem Merkmal bzw. Kriterium, nach dem sie befragt wurden. Vor-hersagevalidität einer Einstellungsmessimg ist bspw. dann gegeben, wenn sich ein entsprechendes Verhalten nachweisen lässt.
- Verjähren der Konstniktvalidität
Die Konstruktvalidität bezieht sich auf die zur Messung eines Phänomens herangezogenen theoretischen Konstrukte bzw. auf ihre Operationalisierung. Man prüft dazu die hinter der Messung stehenden Theorien. Die Hypothese wird mit Hilfe einer weiteren Untersuchung überprüft. Kon-struktvalidierung ist methodologisch die Prüfung der Angemessenheit der operatio-nalen Definition eines Begriffes.
Eine andere Unterscheidung der Validität ist bei Experimenten üblich. Dort wird zwischen interner und externer Validität differenziert (vgl. Berekoven/Eckert/ Ellenrieder, 2001, S. 86f.).
Interne Validität liegt vor, wenn die gemessene Veränderung der abhängigen Variablen einzig und allein auf die Variation der unabhängigen Variablen (Experi-mentalfaktoren) zurückgeführt werden kann. Diese Situation liegt insbesondere dann vor, wenn während des Experimentes keine unkontrollierten Störeinflüsse auftreten. Ein Experiment gilt als extern valide, wenn seine Ergebnisse eine Generalisierung zulassen, d.h., wenn sie von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit übertragen werden können.
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