(atomistische Konkurrenz, perfect competition) viele kleine Anbieter und Nachfrager (Polypol) auf einem vollkommenen Markt (Marktformen). (1) Marktgleichgewicht: Gleichgewichtspreis pG und Gleichgewichtsmenge xG ergeben sich durch den Schnittpunkt B der Angebotskurve und Nachfragekurve: Beim Preis pG sind angebotene und nachgefragte Menge gleich. (2) Betriebliches Gleichgewicht: Der einzelne Polypolist kann mit seinem geringen Angebot den Marktpreis nicht beeinflussen; er betrachtet ihn deshalb als gegebene Grösse, d. h. als Datum. In der Vorstellung des einzelnen Anbieters ist somit seine individuelle Preisabsatzfunktion unendlich elastisch; der Grenzerlös ist gleich dem Preis. Der einzelne Polypolist ist Mengenanpasser (Preisnehmer), der sein Gewinnmaximum dann erreicht, wenn Grenzkosten und Grenzerlös gleich sind.
Siehe auch: atomistische Konkurrenz
(auch: atomistische Konkurrenz, vollständiger Wettbewerb, perfect competition) zahlreiche kleine Anbieter und Nachfrager (Polypol) auf einem vollkommenen Markt (-) Marktformen). a) Kurzfristiges Marktgleichgewicht: Bei vollständiger Konkurrenz werden Gleichgewichtspreis und -menge durch den Schnittpunkt E (Abb. 1) von Angebots- und -) Nachfragekurve bestimmt (Konkurrenzpreis Pk und Konkurrenzmenge xk). Die Bedingung für das Marktgleichgewicht lautet: angebotene Menge = nachgefragte Menge. Gleichgewichtspreis und -menge ergeben sich bei normalem Kurvenverlauf durch -9 Wettbewerb der Anbieter bzw. Nachfrager. Im Falle eines Angebotsmengenüberschusses (Nachfragemengenüberschusses) werden sich die Anbieter (Nachfrager) so lange unterbieten (überbieten), bis der Gleichgewichtspreis erreicht ist. Kurzfristiges betriebliches Gleichgewicht: Ein Anbieter kann mit seiner im Vergleich zum Gesamtmarkt geringen Angebotsmenge den am Markt geltenden Preis (und die von anderen Anbietern abgesetzte Menge) nicht beeinflussen und muss ihn als Datum hinnehmen. Die betriebliche Preis-Absatz-Funktion ist unendlich elastisch, und der Grenzumsatz ist gleich dem Preis. Der Betrieb verhält sich als Mengenanpasser. Das kurzfristige betriebliche Gleichgewicht ist unter der Zielsetzung der Gewinnmaximierung bei jener Angebotsmenge erreicht, bei der die Bedingung
1. Ordnung (Preis gleich Grenzkosten) und die Bedingung
2. Ordnung (Steigung der Grenzkostenkurve größer Null) erfüllt sind. b)
c) Langfristiges betriebliches Gleichgewicht: Die Änderung der Betriebsgröße ist eine langfristige Maßnahme zur Gewinnmaximierung (gegenüber der kurzfristig möglichen Variation der Ausbringungsmenge bei unveränderter Betriebsgröße). Die - Stückkosten bei unterschiedlichen Betriebsgrößen werden durch die u-förmige langfristige Stiickkostenkurve angezeigt, deren Minimum die optimale Betriebsgröße kennzeichnet. Solange der Preis nicht gleich dem Minimum der langfristigen Stückkosten (bei für alle Anbieter etwa gleichen Kostenkurven) ist, entstehen in dem Markt überdurchschnittliche Gewinne. Bei unbeschränktem Marktzutritt wird durch die Konkurrenz neuer Anbieter, angezogen durch die außerordentlichen Gewinne, der Preis auf das Minimum der langfristigen Stückkosten gedrückt, d.h., die Anbieter werden zur Wahl der optimalen Betriebsgröße gezwungen. Im langfristigen betrieblichen Gleichgewicht E, (Abb. 2) ist der Preis (p ) gleich dem Minimum der langfristigen (STK1) und kurzfristigen Stückkosten (STKk) und gleich den Grenzkosten (K\'). Es liegt eine Null-Gewinn-Situation vor (wenn in den Kosten ein »normaler« oder »üblicher« Gewinn eingerechnet wird), und es herrscht ein als Gruppengleichgewicht bezeichnetes langfristiges Marktgleichgewicht. Die Marktform der vollständigen Konkurrenz wird als wünschenswert betrachtet, weil der Verbraucher das Gut zu dem geringsten möglichen Preis erhält, der gleich den Kosten ist (Kostengesetz). Die Koordination der Wirtschaftspläne erfolgt über den Preismechanismus, der nach dem Konzept der Marktwirtschaft als unsichtbare Hand den Wirtschaftsablauf steuert. Außerdem sind bei vollständiger Konkurrenz auf allen Märkten die Bedingungen für ein -\' PARETO-Optimum erfüllt. Eine PARETO-optimale -) Allokation der Produktionsfaktoren durch vollständige Konkurrenz ist jedoch bei Vorliegen von Extemalitäten nicht gewährleistet. Das ordnungspolitische Konzept der vollständigen Konkurrenz wird als »Schlafmützenkonkurrenz« kritisiert, da im langfristigen Gleichgewichtszustand für den Betrieb kein Anlass zu Veränderungen gegeben ist (z.B. Qualitätsverbesserungen, neue Produkte) und kleine Betriebe gewisse Funktionen oder Vorteile nicht wahrnehmen können (z.B. Forschung, Anwendung des technischen Fortschritts, Massenproduktion). Solche Gesichtspunkte werden im Konzept des funktionsfähigen Wettbewerbs als Leitbild der Wettbewerbspolitik stärker berücksichtigt. Literatur: Schumann, J. (1992). Ferguson, C.E., Gould, J.P. (1989). Sohmen, E. (1976)
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