Bei einem Überschussangebot auf einem Markt senken die Anbieter den Preis und bei einer Überschussnachfrage treiben die Nachfrager den Preis nach oben. Für ein Marktsystem wird in der allgemeinen (walrasianischen) Gleichgewichtstheorie idealisiert unterstellt, dass keine Transaktionen zu Ungleichgewichtspreisen durchgeführt werden, da ein Auktionator die ausgerufenen Preise solange variiert, bis der Preisvektor gefunden ist, der alle Märkte räumt (Tätonnement-Prozess; Ldon Walras) bzw. dass zwar Abschlüsse zu Ungleichgewichtspreisen zugelassen werden, die jedoch solange wieder aufgehoben werden können, wie es noch Anbieter- oder Nachfragergruppen gibt, die ihre Pläne zu den herrschenden Preisen nicht realisieren können (recontracting; Alfred Marshall). Hinter diesen idealisierten Konstruktionen steht die Überzeugung (die von der Ungleichgewichtstheorie abgelehnt wird), dass in der Realität ein Trial-and-error-Prozess unter vernachlässigbaren Anpassungsproblemen zum gleichen Ergebnis führt. Literatur: Henderson, J. M./Quandt, R. E., Mikroökonomische Theorie, 5. Aufl., München 1983. Rothschild, K. W, Einführung in die Ungleichgewichtstheorie, Berlin u. a. 1981.
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