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ökologischer Marshall-Plan

an das Prinzip des historischen Marshall- Plans angelehntes Konzept zur Verhinderung der drohenden ökologischen Katastrophen: Zerstörung des Tropenwaldes, Aufheizung der Erdatmosphäre (Klimakatastrophe) und Zerstörung der Ozonschicht (Ozonloch), grenzüberschreitende Umweltzerstörung durch Luftschadstoffe, Schadstoffeinleitungen in Gewässer und unzureichend gesicherte Abfälle. Wie auch der historische Marshall-Plan (European Recovery Program) der USA nach dem zweiten Weltkrieg beruht der Ökologische Marshall-Plan auf dem (internationalen) Nutzniesserprinzip: Um die für die gesamte Menschheit wichtigen tropischen Regenwäl- der zu erhalten, leisten die Industrienationen den Ländern, die in gewissem Umfang zum Lebensunterhalt auf die Abholzung der Wälder angewiesen sind, "Hilfe zur Selbsthilfe", um die endgültige Zerstörung zu verhindern. Der Ökologische Marshall-Plan besteht aus drei Teilplänen: (1) Tropenwaldrettung: Er umfasst Tropenwald- erhaltungsmassnahmen, Beschäftigungsprogramme zur Wiederaufforstung, Milderung der Basisursachen der Tropenwaldvernichtung (Massenarmut, dramatisches Bevölkerungswachstum, hohe Auslandsverschuldung und soziale Ungerechtigkeiten in den Entwicklungsländern), Erhaltung des Amazonas-Re- genwaldes und weitere finanzielle Hilfen der OECD-Länder. (2)  Klimaschutz/Energieeinsparung: Hierunter fallen Massnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs, Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen, Kernenergie als Übergangsenergie (ohne gezielte Ausbauförderung, unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards und bei einer Verzehnfachung des versicherungspflichtigen Schadensrisikos) und Hilfen zum FCKW-Verzicht in Entwicklungsländern. (3)  West-Ost-Umweltschutz: Dieser Teilplan umfasst einen Aktionsplan zur Verringerung der grenzüberschreitenden Luftverschmutzung, zur Bekämpfung der Binnengewässer- und Meeresverschmutzung, einen Aktionsplan Abfallwirtschaft und lOprozentige Zuschüsse zu einer Modernisierung von Produktionsanlagen bei einer Reduzierung des Schadstoffaus- stosses um mindestens 95 %. Die Vorgehensweise umfasst zunächst die Bildung von internationalen Aktionsplänen, in denen Zielsetzungen und Schwerpunkte der Bekämpfung von Umweltproblemen enthalten sind. Darauf aufbauend werden nationale Aktionspläne erstellt, die durch nationale Anstrengungen, unterstützt durch internationale Finanzhilfen, realisiert werden. Die Finanzierung der Teilpläne soll durch eine Tropenwaldabgabe, eine Klimaabgabe und eine West-Ost-Umweltabgabe, erhoben auf fossile Energieträger (Abgabesatz differenziert nach C02-Ausstoss) erfolgen. Staaten, die sich an dem ökologischen Marshall-Plan beteiligen, verpflichten sich, die nationalen Aktionspläne konsequent zu verfolgen, ansonsten werden die Finanzhilfen ausgesetzt.   Literatur: Wicke, L., Umweltökonomie, 4. Aufl., München 1993. Wicke, L./Hucke, ]., Der ökologische Marshallplan, Berlin 1989.

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