Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Beschaffung im Handel

Die Operationalisierung des vertikalen Marketings der Industrie hat auszugehen von den Entscheidungsstrukturen im Han­del. Im Handel existiert nicht der Entschei­dungsträger schlechthin, vielmehr prägt eine Vielzahl von Entscheidungsträgern das Bild. Diese Vielzahl und auch Heterogenität der Entscheidungsträger resultiert aus den ver­schiedenen Stufen des Handels (Entschei­dungsträger im Großhandels- bzw. Zentral­bereich sowie parallel dazu auf der Einzelhandelsstufe) und aus den speziellen organisatorischen Strukturen. An der Einkaufsentscheidung eines Han­delsunternehmens sind z.B. häufig folgende Stellen beteiligt: Einkaufsleiter, Facheinkäu­fer, Vertriebsleiter, Marketingleiter, Pro­duktmanager im Handel, Leiter der Ver­kaufsstelle, Bereichsleiter und u. U. schließ­lich sogar (hinsichtlich der zu ordernden Mengen bei Standardprodukten) Regalkräfte sowie Merchandiser des Handels. Eine Untersuchung des Deutschen Fachver­lags (Lebensmittel-Zeitung) aus dem Jahre 1987 machte deutlich, dass bei Grundsatzent­scheidungen, wie z. B. über das Listen neuer Produkte bzw. über das Entlisten nicht reüs­sierender Produkte, in Großunternehmen des Lebensmittelhandels knapp 30 Entschei­dungsträger (zumindest peripher) involviert sind. Der Handel entscheidet also oft im Rahmen von buying centers. Innerhalb dieser buying center zeichnet sich vielfach eine Verlagerung des Einflusses weg vom Einkauf hin zum Vertrieb bzw. Marke­ting ab. Auch bei zunehmender Konzentra­tion bzw. Filialisierung des Handels bleibt im übrigen der EH-Stufe selbst bei zentral ausgerichteten, straff geführten Filialunter­nehmen stets eine gewisse Entscheidungs­kompetenz, die sich zwangsläufig aus der Umsatzverantwortung des einzelnen Markt­leiters ergibt. Im Lebensmittelhandel ist z. B. der Einfluß der Marktleiter bei Frische­produkten besonders groß. So betonten im Rahmen einer Umfrage ca. zwei Drittel der angestellten/nicht-selbständigen Verbrau- chermarktleiter, dass sie an der Entscheidung über die Art und Zusammensetzung des Sor­timents für Obst und Gemüse beteiligt sind. Ca. 50% dieser Gruppe sieht sich auch an der Entscheidung über das Sortiment bei Molke­reiprodukten, Getränken, Süßwaren/Ge­bäck, Wein, Spirituosen, Grundnahrungs­mitteln etc. beteiligt.  

Literatur:  Bauer, H., Die Entscheidung des Han­dels über die Aufnahme neuer Produkte, Berlin 1980.

Vorhergehender Fachbegriff: Beschaffung | Nächster Fachbegriff: Beschaffung zu verbessern



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : blanko | Mitläufereffekt | Solvabilität

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon