In unspezifischem Sinne kann jede zielorientierte Gestaltung von Zahlungsströmen als Cash FlowManagement bezeichnet werden. In spezifischem Sinne ist darunter der Aufgabenbereich des betrieblichen Finanzmanagements zu verstehen, der sich bei gegebenen leistungswirtschaftlichen Transaktionen mit der Gestaltung der Zahlungsströme befasst, die in ihrem Saldo den Cash Flow (=Volumen der Innenfinanzierung) ausmachen. Im Kern geht es um die zielorientierte Beeinflussung von
(1) „laufenden” Einzahlungen aus der Umsatztätigkeit, Auszahlungen für
(2) Löhne,
(3) Werkstoffe,
(4) Steuern,
(5) Zinsen und, je nach Definitionsweite des Cash Flow,
(6) Einzahlungen aus singulären Transaktionen und
(7) für weitere „laufende” Auszahlungen wie Mieten etc. sowie
(8) Auszahlungen für Ausschüttungen. Da das Cash Flow-Management grundsätzlich von Unternehmensinternen betrieben wird, kommt dafür ausschliesslich eine zahlungsorientierte Sichtweise als sinnvoll in Betracht (siehe dazu Cash Flow). Instrumente des Cash Flow-Managements sind im Bereich der Einzahlungen vor allem
(1) die Vereinbarung von Kundenanzahlungen,
(2) die Gestaltung von Zahlungsbedingungen,
(3) die Gestaltung des Mahn- und Inkassowesens,
(4) die Nutzung von Factoring,
(5) die Wechseldiskontierung (Diskontkredit)
(6) die Emission von Asset backed Securities und
(7) die Nutzung von Sale and Lease Back (Leasing) sowie im Bereich der Auszahlungen
(8) die Leistung eigener Anzahlungen,
(9) die Nutzung von Zahlungszielen, (10) die Gestaltung der Ergebnisbeteiligungen und Pensionsansprüche der Mitarbeiter, (11) das Pooling und Netting von Zahlungsströmen, -ansprüchen und -verpflichtungen (Cash Management), (12) die Transformation von Zinsverpflichtungen, z.B. mittels Swaps, (14) die Jahresabschlusspolitik und (15) die Ausschüttungs- und Rücklagenpolitik. Siehe auch Cash Flow (mit Literaturangaben).
Literatur: Bitz, M., Terstege, U.: Grundlagen des Cash-Flow-Managements, in: Krimphove, D., Tytko, D. (Hrsg.): Praktiker-Handbuch Unternehmensfinanzierung — Kapitalbeschaffung und Rating für mittelständische Unternehmen, Stuttgart 2002, S. 343-372.
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