Eine nachgeordnete Stelle erhält dabei ausschließlich von der ihr direkt vorgesetzten Leitungsstelle Anweisungen. Die Linie ist der formale Kommunikationsweg. Eine Abstimmung zwischen Stellen verschiedener Linien ohne Einschaltung ihrer Vorgesetzten ist nicht möglich. Eine bewusste Verletzung dieses Prinzips stellt die Fayolsche Brücke dar, bei der direkte Kommunikationsbeziehungen zwischen Stellen der gleichen Hierarchieebene verschiedener Linien möglich sind. Die Linie ist der Dienstweg für Anordnungen, Anrufungen, Beschwerden und Informationen. Wege außerhalb der Linie entsprechen nicht der formalen Organisation. Die Linie ist auch der Delegationsweg. Es herrscht also ein streng hierarchisches Denken vor, das keine Spezialisierung bei der Leitungsfunktion vorsieht.
Generelle Vorteile liegen
a) in der klaren Verteilung der Kompetenz- und Verantwortungsbereiche bei eindeutigen Anordnungs- und Folgeverhältnissen (Einheit der Auftragserteilung),
b) in der einfachen Koordination und Kontrolle, da wenige, überschaubare Leitungseinheiten vorhanden und gut nachvollziehbare Entscheidungswege gegeben sind,
c) in der organisatorischen Sicherheit bei Vorgesetzten und Mitarbeitern durch eindeutige Abgrenzung der Kemkompetenzen,
d) in der motivatorischen Wirkung durch Alleinverantwortung und Anerkennung über Beförderung in der Linie,
e) im Alleinentscheid, der eine konsistente Leitung ergibt und effektive Kommunikations- und Entscheidungsprozesse erlaubt.
Generelle Nachteile liegen
a) in der Unvereinbarkeit mit dem Grundsatz der Spezialisierung, denn die am meisten spezialisierten Mitarbeiter (an der Basis) haben die geringste Weisungsbefugnis,
b) in der Schwerfälligkeit und der Bürokratisierungstendenz durch Starrheit, der aufwändigen mehrstufigen Kommunikation mit Zeitverlust und der Überbetonung positionsspezifischer Autorität,
c) in der Gefahr der Informationsfilterung über mehrere Stufen (Stille-Post Prinzip), die zu Verzerrungen der ursprünglichen Intention führt,
d) in der Belastung der Zwischeninstanzen im Informationsfluss von oben nach unten und umgekehrt, wobei Entscheidungen verschleppt werden können,
e) im fehlenden direkten Koordinationskontakt zwischen hierarchisch gleichrangigen Stellen/Instanzen.
siehe Linienorganisation.
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