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Facettentheorie

Modell zur Gliederung eines Untersu­chungsbereiches inden Sozialwissenschaften in Populations- und semantisch inhaltliche Facetten. Diese dienen zur Ableitung von Ähnlichkeits- oder Zusammenhaneshypo- thesen aufgrund von Merkmalskombinatio­nen der Stimuli. Die Facettentheorie geht auf L. Guttmann (1959) zurück und ist Basis zur Konstruktion von Befragungsitems. Das de- finitorische System der Facettentheorie soll den Untersuchungsbereich explizieren und eine sinnvolle Replikation und Prüfung von Untersuchung und Untersuchungsergebnis­sen ermöglichen. Die Facettenstruktur eines Untersuchungs­bereiches wird durch die Formulierung eines sog. Mapping-Sentence verdeutlicht. Die­ser hat die Form P x S l R mit P, der Definition der Population, S = Ai x A2 x ... x An, dem Karthesischen Pro­dukt der Ak Inhaltsfacetten, und R, dem Ant­wortbereich. Die Elemente des Karthesi­schen Produkts der Facetten bilden die Grundlage zur Bildung oder Selektion von Items. Die Ähnlichkeit von Items in ihrer Facetten­struktur erlaubt das Aufstellen von Hypo­thesen über ihren Zusammenhang (Konti- guität) bzw. ihre Distanz (Distanz-Mo­dell). Variablen, die in ihrer Facettenstruktur ähnlicher sind, sollten auch auf der empiri­schen Ebene ähnlicher sein. Bei einem Drei­Facettendesign mit je zwei Elementen (a;, bj, ck ; i, j, k = 1,2) würde das Kontiguitätsprin- zip folgende Relation bedeuten: r(ai bi ci; ai bi C2) > r(ai bi ci; a2b2 c2). Auf diese Weise lassen sich die Variablen ordnen. Das Ergebnis eines Facettendesigns liefert Hypothesen über die Konfiguration einer MDS-Lösung (Konfirmatorische MDS) oder die Struktur eines Faktormodells (Konfirmatorische Faktorenanalyse). Ei­ne typische Anwendung der Facettentheorie findet sich in den Hypothesen der Multitrait Multimethod-Matrix (Kausalanalyse).

Literatur:  Borg, /., Some Basic Concepts of Facet Theory, in: Lingoes u.a. (Hrsg.), Geometrie Rep- resentations of Relational Data, Ann Arbor 1979, S.65-103. Hildebrandt, L., Konfirmatorische Analysen von Modellen des Konsumentenverhal­tens, Berlin 1983.

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