1. systematische Stichprobenerhebung in der Mediaforschung, mit deren Hilfe durch Befragung eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung die Struktur der Leser von Zeitungen und Zeitschriften eines Landes, deren Lesegewohnheiten sowie die Reichweiten der Printmedien untersucht werden. Im einzelnen werden zur Struktur des Leserschaft erhoben: Der Weiteste Leserkreis Personen, die mindestens eine Ausgabe einer Zeitung oder Zeitschrift in den letzten 12 Erscheinungsintervallen gelesen oder durchgeblättert haben. Fluktuation der Leserschaft Personenmäßige Veränderung innerhalb der Gesamtleserschaft, ohne dass sich die Gesamtzahl der Leser ändert. Sie entsteht durch das unterschiedliche Leseverhalten bezüglich der Regelmäßigkeit des Lesens. Die Fluktuation innerhalb der Leserschaft einer Zeitschrift ist um so größer, je kleiner der Anteil der regelmäßigen Leser ist. Leser pro Ausgabe (LpA) Die rechnerisch ermittelte Zahl der Personen, die Leser der kleinsten belegbaren Einheit eines Periodikums in ihrem Erscheinungsintervall sind. Leser pro Nummer (LpN) Gesamtzahl der Personen, welche eine durchschnittliche Ausgabe einer Zeitschrift lesen oder durchblättern. Der LpN wird ermittelt durch die Feststellung des letzten Lesevorgangs (IPA-Fragestellung). Er gibt dabei keine Auskunft darüber, ob es während des Erscheinungsintervalls zu einem oder mehreren Lesevorgängen kommt. Leser pro Exemplar (LpE) Personen, die das gleiche Exemplar einer Zeitung oder Zeitschrift lesen. Der Leser pro Exemplar wird nicht direkt erhoben, sondern ist eine rechnerische Größe und ergibt sich aus: LpE = Leser pro Ausgabe (LpA)/Verbreitete Auflage. Leser pro Seite (LpS) Wert, der die Anzahl der Kontakte einer oder mehrerer Personen mit einer ganz bestimmten Seite (Seitenkontakt) oder Doppelseite (Doppelseitenkontakt) in einer Zeitschrift oder einer Zeitung bestimmt. Der durch die Parallelwelle erhobene Wert läßt Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit der Beachtung von Anzeigen zu. Die Lesegewohnheiten einer Zeitschrift oder Zeitung lassen sich anhand folgender Kriterienprüfen: Lesedauer Zeit, in der eine Person eine Ausgabe einer Zeitschrift liest oder durchblättert, wobei die Zeit mehrerer Lesevorgänge addiert wird. Die Lesedauer ist ein Indikator für die Gründlichkeit des Lesens: Je länger die Lesedauer, desto höher ist auch die Werbewirkung der Anzeigen. Lesefrequenz, Lesehäufigkeit - Anzahl der Ausgaben einer Zeitschrift oder Zeitung, die eine Person i. a. innerhalb eines bestimmten Zeitraumes liest. Aus den Angaben zur Lesehäufigkeit ergibt sich auch der kumulative Aufbau einer Leserschaft. - Unter Lesehäufigkeit wird zudem die Anzahl der Lesevorgänge verstanden, die ein Leser in einem Heft innerhalb des Erschei- nungsintervalles vornimmt. - Leseintensität Durch Befragung mit Hilfe der Original- heftmethode ermittelte Nutzungsintensität eines Druckmediums, die aufgrund der Wiedererkennung von redaktionellen Beiträgen oder auch von Anzeigen durch die Befragten gemessen wird. Lesemuster Art des Leseverhaltens, das sich hinsichtlich der Lesehäufigkeit, des Leseortes und der Anzahl der Lesetage unterscheidet. Wichtigste Ausprägungsformen: Gedehntes Lesen, Gehäuftes Lesen. Die verschiedenen Leserschaftsgruppen lassen sich unterscheiden in - ihrer Lesehäufigkeit: Regelmäßige Leser (Kernleser), häufige oder gelegentliche Leser und seltene oder ganz seltene Leser, - der Art des Bezuges der Zeitungen und Zeitschriften: A) A + E-Leser Personen, die ein Exemplar einer Zeitschrift lesen, das nicht aus einer Lesemappe stammt, die das Exemplar also im Abonement, im Einzelverkauf oder kostenlos beziehen B) LZ-Leser Leser bei denen der angegebene Lesevorgang mit einem Exemplar der betreffenden Zeitschrift stattfand, das aus einer Lesemappe stammt. - ihrer Leser-Blatt-Bindung (Stärke der Identifikation und Verbundenheit mit einem best. Zeitschriftentitel). Hierbei unterscheidet man: Exklusivleser, d.h. Leser, die nur eine Zeitschrift innerhalb einer Lesekategorie lesen, und Doppelleser, d. h. Leser, die verschiedene Titel innerhalb derselben Lesekategorie lesen. Die Ergebnisse der Leserschaftsforschung liefern der Mediaplanung wichtige Grundinformationen für den Einsatz von Druckmedien als Werbeträger.
1. Leseranalyse bezeichnete zudem die Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse (AGLA) bis zu ihrer Umbenennung in Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AG.MA) im Jahre 1972.
Literatur: Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Arbeitsgemeinschaft Zeitschriftenverlage (Hrsg.), Mediabegriffe Fachzeitschriften, neueste Aufl. Hess, E.-M., Leserschaftsforschung in Deutschland, Offenburg 1981.
Mediaanalyse
Leserschaftsforschung
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