stellt sowohl aus fertigungswirtschaftlicher als auch aus Marketing-Sicht einen Tedbereich des Investitionsgüterbereichs dar, der sich erheblich vom Anlagen- und Systemgeschäft unterscheidet (Investitionsgütermarketing). Im Gegensatz zu den anderen Teilbereichen ist im PSG die Produktion für den anonymen Markt üblich, wobei in Sorten, in Serien oder in undifferenzierter Massenproduktion zumeist größere Stückzahlen über einen längeren Zeitraum in nahezu identischer Ausprägung gefertigt werden. Tendenziell haben Einzelleistungen eher ein geringeres Wertvolumen als vergleichsweise vermarktungsfähige Anlagen bzw. Systeme. Charakteristisch ist ferner, dass die im PSG abgesetzten Leistungen Input für weitere Verarbeitungsstufen darstellen, so dass als Abnehmer überwiegend investive Verwender in Betracht kommen. Dieser Tatbestand hat nicht selten zur Konsequenz, dass wesentliche Produktveränderungen meist in engem Zusammenhang mit der Produktentwicklung auf Seiten des Verwenders stehen, ja sogar häufig von den Abnehmern initiiert bzw. beeinflußt werden. Abgesehen von der Möglichkeit, längerfristige Rahmenliefe- rungsverträge abzuschließen, die dann auch immer mit einem sich über längere Zeit erstreckenden Interaktions- und Auftragsabwicklungsprozeß verbunden sind, ist der einzelne Kaufprozeß weitaus kürzer als in den anderen Teilbereichen des Investitionsgütermarketing. Für die Geschäftsbeziehung hat dies zur Folge, dass diese mit zunehmender Dauer und mit wachsendem Umfang der Lieferverträge immer stärkere B edeutung erlangt. Für den Anbieter kann sie im PSG zu einem zentralen Faktor für den Erfolg seiner unternehmerischen Betätigung werden. Beim Angebot von Leistungen im PSG fällt auf, dass zwar vielfach mit den Sachleistungen die sog. „Flardware“ dominiert, jedoch ein im Zeitablauf wachsender Anteil und Stellenwert von Dienstleistungen zu beobachten ist. Mit diesen wird vielfach versucht, eine Differenzierung vom Angebot der Konkurrenz zu erlangen. Eine Kooperation mit anderen Anbietern im Rahmen der Vermarktung ist in Anbetracht der relativ geringen Komplexität des Leistungsbündels im PSG nur selten anzutreffen. Nachfrageschwankungen v.a. konjunktureller Art sind zwar auch ein Problem des PSG, doch sind die Amplituden weniger stark als im Anlagen- oder Systemgeschäft, zumal die Nachfrage im PSG wesentlich breiter gestreut auftritt. Aufgrund des wiederholten Bezugs von identischen bzw. ähnlichen Leistungen innerhalb des PSG empfinden die Nachfrager wesentlich geringere Risiken insb. technisch-funktionaler Art. Dazu trägt auch die nicht seltene Standardisierung der Leistung bei. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass die wahrgenommenen finanziellen Risiken mit steigendem Auftragswert zunehmen. Nicht zuletzt aufgrund größerer Homogenität der Produkte und - dadurch bedingt - höherer Markttransparenz ist die Konkurrenzbeziehung unter den Anbietern oft wesentlich stärker als im Anlagen- und Systemgeschäft. Zur Abgrenzung von Leistungen, die im PSG abgesetzt werden, kann auf die Gütereinteilung i.S. des Commodity Approach (Produkttypologie) zurückgegriffen werden, nach der eine Trennung nach Verarbeitungsstufen naheliegt (vgl. Abb.)’, Teile- Marketing). Für Roh- und Einsatzstoffe sowie Teile kann generell von einer Zugehörigkeit zum PSG ausgegangen werden. Einzelaggregate bilden zwar einen Teil des Anla- gen-Marketing, jedoch kann anhand des vielfach analog zur Teile-Vermarktung ablaufenden Vermarktungsprozesses eine Zuordnung zum PSG vorgenommen werden. Großanlagen und Systemtechnologien lassen sich nicht mehr dem PSG zuordnen, wenngleich ihre Komponenten häufig aus diesem Bereich stammen. Energieträger können in sehr unterschiedlicher Weise abgesetzt werden. Während die Vermarktung von Primärenergieträgern nahezu identisch mit dem Rohstoff-Marketing verläuft, beinhaltet das Marketing leitungsgebundener Energie sowohl Aspekte des PSG als auch 4es Systemgeschäfts (bezüglich der Netzstruktur). Allgemein gelten jedoch auch für das Energie-Marketing die Regeln des PSG. Wichtige Vermittlerfunktionen einschließlich begrenzter Bearbeitungen am Produkt übernimmt im PSG der Produktionsver- bindungshandel.
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