Preisangabe, die sich auf eine bestimmte, für die Produktart geeignete Maßeinheit (kg, Liter etc.) bezieht und die den Vergleich zwischen verschiedenen Verkaufsmengen bzw. Packungsgrößen erleichern soll. In Deutschland wird die Pflicht zur Grundpreisauszeichnung durch § 17 a des Eichgesetzes begründet und durch die Verordnung über Fertigpackungen (FPV) ergänzt und präzisiert (Lebensmittelkennzeichnung). Richtungsweisend für die Grundpreisauszeichnung ist § 12 der FPV : „Wer zur Abgabe an Letztverbraucher Fertigpackungen mit Lebensmitteln in Nennfüllmengen von nicht mehr als 10 Kilogramm oder Liter anbietet oder für sie unter Angabe von Preisen wirbt, hat den von ihm geforderten Preis für ein Kilogramm oder Liter anzugeben (Grundpreis). Das gleiche gilt für Fertigpackungen mit Futtermitteln für Heimtiere und freilebende Vögel, Wasch- und Reinigungsmitteln, kosmetischen Mitteln, Putz- und Pflegemitteln, Klebstoffen, gebrauchsfertigen Lacken und Anstrichmitteln, Mineralölen und Brennstoffen in Nennfüllmengen von nicht weniger als 10 Gramm oder Milliliter und nicht mehr als 10 Kilogramm oder Liter.“ (§12 Abs. 1 FPV) Übersteigt die Nennfüllmenge der Fertigpackung nicht 250 Gramm oder Milliliter, so darf als Grundpreis der Preis für 100 Grammm oder Milliliter des Erzeugnisses angegeben werden. Die wichtigsten Ausnahmebereiche dieser Regelung ergeben sich aus den §§ 13 bis 15. Unit Pricing zielt darauf ab, den Verbrauchern den Preisvergleich bei unterschiedlichem Gewicht, Volumen oder Stückzahl zu ermöglichen und somit mehr Preistransparenz zu schaffen (Preisaufklärung). Handelsbetriebe setzen es z.T. auch zur Dokumentation ihres verbraucherfreundlichen Marketing ein.
Literatur: Diller, H., Unit Pricing als absatz- und verbraucherpolitisches Instrument, in: Markenartikel, 39. Jg. (1977), Heft 4, S. 143-153. Reinhard, S., Die Neue Fertigpackungsverordnung, Kissing 1977.
Preisauszeichnung
Mit der Praxis des Unit Pricing wird die Übung bzw. das Postulat bezeichnet, Preise für Einheitsmengen festzusetzen und die Produktpackungen mit diesen Preisen auszuzeichnen. Als Forderung des Konsumerismus geht das Unit Pricing auf die Erfahrung zurück, dass die Hersteller solcher Produkte, die in der Lage sind, ihre Packungseinheiten zu variieren, unterschiedliche Packungsgrößen oder Füllmengen häufig dazu verwenden, einen direkten Preisvergleich mit Konkurrenzprodukten zu verhindern oder mindestens zu erschweren, weil die Verbraucher selbst oft nicht in der Lage sind, den Preis auf eine Einheitsmenge umzurechnen. Die Forderung nach Unit Pricing richtet sich so auch gegen die Praxis der Mogelpackungen.
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