Der Bankier Hermann Josef Abs wurde am 15. Oktober 1901 in Bonn als Sohn eines Rechtsanwaltes geboren und verstarb am 5. Februar 1994 in Bad Soden/Ts. Nach dem Besuch des Städtischen Gymnasiums blieb Abs zunächst in Bonn, um dort eine Banklehre bei dem Privatbankier Louis David zu absolvieren; anschließend studierte er an der Universität Bonn Wirtschaftswissenschaften und Jura. Abs arbeitete bei Banken in Köln, Amsterdam, in Großbritannien, den USA und Südamerika. Von 1929 bis 1937 stand Hermann Josef Abs bei dem Berliner Bankhaus Delbrück Schickler & Co. in Lohn und Brot, damals eine der wichtigsten deutschen Privatbankhäuser. 1937 wechselte Abs schließlich in den Vorstand der Deutschen Bank.
Nach Kriegsende war Abs Berater der britischen Besatzungsmacht in Hamburg. 1952 kehrte er zur Deutschen Bank zurück. Zu seinen wesentlichen Leistungen in den Aufbaujahren der Bundesrepublik zählt seine Beteiligung an den Verhandlungen über die deutschen Auslandsschulden, die 1953 zum Londoner Schuldenabkommen führten.
Von 1957 bis 1967 war Hermann Josef Abs Vorstandssprecher der Deutschen Bank, dann wurde er zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. 1976 schied er aus dieser Funktion aus, blieb aber bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender der Deutschen Bank.
Der praktizierende Katholik Hermann Josef Abs gilt als einer der wichtigsten Bankiers Nachkriegsdeutschlands und der Bundesrepublik überhaupt.
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