Teil des in der Systematik der Wirtschaftszweige ausgewiesenen Baugewerbes, das neben der Bauindustrie das produzierende Bauhandwerk umfasst. Über das relative Gewicht von handwerklicher zu industrieller Bauwirtschaft lassen sich nur annähernde Angaben machen; in den beiden Hauptbereichen Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe betragen die handwerklichen Umsatzanteile etwa 45% (1988). Die Wachstumsraten des Baugewerbes entsprachen bis Anfang der 70er Jahre dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt; nach setzte jedoch ein relativer und im Verlaufe der 80er Jahre sogar absoluter Schrumpfungsprozess ein, der von einer Änderung der Produktions- und - noch ausgeprägter - Be- schäftigtenstruktur zugunsten des stärker handwerklich ausgerichteten Ausbaugewerbes begleitet war. Diese Veränderungen sind massgeblich beeinflusst von der rückläufigen gewerblichen und staatlichen Nachfrage nach Bauleistungen, auf die jeweils etwa ein Viertel der gesamten Baunachfrage entfällt. Die Produktion der Bauwirtschaft zeigt starke Schwankungen — insb. in den scharfen Rezessionen 1967/68, 1975, 1981/82 und - im Konjunkturzyklus. Wichtige Ursachen hierfür sind neben der Zinsabhängigkeit der Bauinvestitionen die einnahmeabhängige staatliche Baunachfrage und die vornehmlich auf (konjunkturreagible) Erweiterungsinvestitionen ausgerichtete gewerbliche Baunachfrage einerseits sowie die nur sehr begrenzten Möglichkeiten der Lagerproduktion andererseits. Literatur: Schneider, AJThoenes, H. J./Trageser, H., Die deutsche Bauwirtschaft - Wachstum und Strukturwandel seit 1960 -, Hamburg 1982.
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