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Produktion

Begriff für die Erstellung betrieblicher Leistungen, und zwar unabhängig davon, ob es sich um Sach- oder Dienstleis- tungen handelt. Im betrieblichen Herstellungsprozess ist die Produktion zwischen der Beschaffungsund der Absatzphase von Gütern und Produktionsfaktoren anzusiedeln.

Produktion ist die Erzeugung (Fertigung, Herstellung) von Sachgütern, Energien und Dienstleistungen.

Oder:
Produktion ist die Umwandlung von Inputs (Produktionsfaktoren) mit Hilfe einer bestimmten Technik in Outputs (mengenmäßige Erträge), kurz

Produktion = Produktionsprozess.

Hinweis:
Daneben steht Produktion aber auch für das Ergebnis des Produktionsprozesses, den Produktionsertrag, und zwar sowohl mengen- als auch wertmäßig.

Wertschöpfungsprozess, bei dem durch den Einsatz von Input-Gütern und die Kombination von Produktionsfaktoren möglichst höherwertige Output-Güter entstehen. Arbeitsobjekte erfahren durch Produktionsprozesse eine Statusänderung (Transformation) und eine Wertsteigerung (Umwandlung in Produkte zur Befriedigung der Kundennachfrage).

Der Begriff der Produktion wird in unterschiedlichen Auffassungen vertreten. Die weiteste Fassung des Produktionsbegriffes sieht in der Produktion im ökonomischen Sinne jede Schaffung von Werten. Dieser Begriff umfaßt alle Phasen des betrieblichen Umsatzprozesses von der Beschaffung bis zum Absatz. Eine andere Auffassung sieht in der Produktion eine spezielle Phase des betrieblichen Umsatzprozesses, die zwischen Beschaffung und Absatz liegt. Sowohl Sachleistungsbetriebe als auch Dienstleistungsbetriebe weisen eine solche Produktionsphase auf. Allerdings ist bei letzteren die Feststellung einer Produktionsphase oft schwierig. Eine dritte Auffassung, die häufig anzutreffen ist, geht bei der Begriffsbestimmung von der Produktion im technischen Sinne aus. Als Produktion werden dabei sowohl die rein technischen Prozesse der Leistungserstellung als auch alle damit zusammenhängenden ökonomischen Fragen erfaßt. Produktion ist danach die Kombination und Transformation von Produktionsfaktoren zum Zwecke der Erstellung von Sachleistungen und Dienstleistungen.

Unter Produktion wird die effiziente Herstellung von Gütern und Leistungen durch die Kombination von Produktionsfaktoren verstanden. Je nach Eingrenzung des verwendeten Güter bzw. Leistungsbegriffes (Rohstoffe und Fabrikate als Sachgüter, Dienstleistungen als immatrielle Güter) und der Art und Menge der kombinierten Produktionsfaktoren sind unterschiedliche Abgrenzungen möglich.
In einer sehr weiten Auslegung des Produktionsbegriffes wird jegliche Kombination produktiver Faktoren zu wirtschaftlichem Zweck als Produktion bezeichnet. Hierunter fallen dann alle Produktionsformen wie die erstmalige Gewinnung von Rohstoffen im Bergbau, in der Land und Forstwirtschaft, die Be und Verarbeitung von Stoffen in Handwerk und Industrie, die Transport und Dienstleistungen der Handels und Dienstleistungsbetriebe. Eine enge Auslegung beinhaltet nur die Fertigung von Sachgütern. In der Produk-tionswirtschaftslehre wird der Produktionsbegriff im Sinne betrieblicher Leistungserstellung gebraucht. Damit ist eine Abgrenzung zur Leistungsverwertung und der finanziellen Sphäre möglich. Die Leistungserstellung umfaßt neben der ursächlichen Sach und Dienstleistungserstellung noch die betrieblichen Funktionen der Beschaffung, der Lagerung, des Transports sowie die Funktionen der Verwaltung, sofern diese zur Ingangsetzung und Aufrechterhaltung des Leistungserstellungsprozesses (Produktionsprozeß) von Bedeutung sind.
Mit dieser erstellungsorientierten Abgrenzung steht der Produktionsprozeß mit allen vor-, neben und nachgelagerten Prozessen innerhalb des Unternehmens im Brennpunkt produktionstheoretischer Überlegungen (Produktionstheorie). Entscheidungsprobleme betreffen Input-/ Outputanalysen der Ein und Mehrprodukt Unternehmen. Bei Mehrprodukt Unternehmen wird zwischen der unverbundenen (gemeinsame, jedoch isolierte Produktion mehrerer fertigungstechnisch unverbund ener Produkte) und verbundenen (verbund ene bzw. Kuppelproduktion fertigungstechnisch verbund ener Produkte mit festem bzw. variablem Mengeneinsatzverhältnis) Produktion unterschieden.
Weitere Basisüberlegungen betreffen den Produktionsprozeß als Kombinationsprozeß produktiver Faktoren mit den Elementarfaktoren (objektbezogene menschliche Arbeitsleistung, Betriebsmittel, Werkstoffe) und dem dispositiven Faktor (Geschäfts bzw. Betriebsleitung, Organisation, Planung) als Produk-tionsinput, mit der informationsin-duzierten Faktorkombination und den erstellten Gütern als Produktionsoutput. So orientieren sich die verschiedenen outputbezogenen Produktionsfaktoren und zugeordneten inputbezogenen Kostenfunktionen an Produktionssituationen der wirtschaftlichen Realität. Wesentliche Merkmale einer Produktion sind die verwendeten Produktionsverfahren. Es kann eine Systematisierung nach funktionsbezoge-nen Kriterien, nach fertigungstechnischen Einzelfunktionen, der organisatorischen Funktionszusammenfassung (integrale und arbeitsteilige Produktion) sowie nach faktorbezogenen Kriterien (Art der Bildung und Zusammenfassung von Produktionseinheiten, vgl. Organisationstyp der Fertigung) erfolgen. Die realen Produktionssysteme haben i. d. R. dabei eine so hohe Komplexität, daß innerhalb der Produktion eine starke Arbeitsteilung zwischen der eigentlichen Produktion als Leistungserstellungsprozeß, der Produktionsplanung und Produktionssteuerung (Fertigungslenkung) notwendig ist.
Entscheidungen über die Ausgestaltung und das Zusammenwirken dieser Bereiche sind damit zu einer zentralen Problemstellung in Produktions Unternehmen geworden und bedingen eine tendenzielle Verlagerung produktionstheoretischer Effizienzüberlegungen zu integrierten Effizienzüberlegungen unter Einbeziehung verfügbarer Produktionspla-nungs und Produktionsteuerungssysteme.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: In der politischen Ökonomie meint Produktion den Gesamtprozeß der Herstellung materieller Güter durch die Menschen im Rahmen bestimmter gesellschaftlichen Verhältnisse, in Handwerk, Manufaktur und Industrie.

>Arbeitsmittel, >Arbeitsproduktivität, >Arbeitsprozeß, >Industrialisierung, >Widerspruch Zwischen Organisation und Anarchie der Produktion, >Fertigungstiefe, >Produktion, Anarchie der, Produktion, Vergesellschaftung der, >Produktionsbedingungen, gesellschaftlich normale, >Produktionsabteilung I und II, Produktionsinstrumente, >Produktionsmittel, >Produktionsprozeß, >Produktionsverhältnisse, >Produktivkräfte

(Fertigung) Einsatz und Kombination von materiellen und immateriellen Gütern zur Herstellung und Verwertung anderer Güter. Sie stellt eine massgebliche Teilfunktion wirtschaftlicher Prozesse dar. In einer engen Fassung rechnet man zu ihr nur die Erzeugung materieller Produkte. Dann wird der Begriff Produktion mit Fertigung gleichgesetzt. Vielfach zählt man aber in einer weiten Fassung auch die Prozesse zur Produktion, in denen immaterielle Güter wie Transport- und Dienstleistungen, die Bereitstellung und der Verkauf von Gütern u. a. "erstellt" werden. Dann umfasst die Produktion als Leistungserstellung zugleich Tatbestände, die zur Beschaffung und zum Absatz gehören. In der Realität kann man eine sehr grosse Zahl unterschiedlicher Formen der Produktion beobachten. Um die verschiedenartigen Erscheinungsformen der Produktion zu beschreiben, hat man Produktionstypen herausgearbeitet. Mit ihnen kann die Vielfalt von Produktionsprozessen nach einzelnen und kombinierten Merkmalen geordnet werden. Als Aufgabe der Wirtschaftswissenschaften wird es einerseits angesehen, die in der Realität vorkommenden Produktionsprozesse zu erklären und zu prognostizieren. Andererseits sollen sie Modelle und Instrumente entwikkeln, mit denen man Produktionsprozesse planen, steuern und kontrollieren kann. Dementsprechend kann man als wichtige Teilbereiche zur wissenschaftlichen Analyse der Produktion die Produktionstheorie und die Fertigungsplanung unterscheiden. In der Produktionstheorie werden Aussagen über gesetz- oder regelmässige Zusammenhänge der Produktion aufgestellt und überprüft. Wenn man derartige Gesetzmässigkeiten für Typen von Produktionsprozessen kennt, lassen sich deren Abläufe erklären und die Auswirkungen auf relevante Ziele voraussagen. Unter diesen besitzt das Gewinnziel i. d. R. eine herausragende Bedeutung. Neben der Produktionstheorie ist daher die Kostentheorie entwickelt worden, welche die Beziehungen zwischen den Kosten des Gütereinsatzes und ihren Bestimmungsgrössen untersucht. Die Produktionsplanung umfasst die Menge aller Teilpläne, die auf die Gestaltung von Produktionsprozessen in Unternehmungen ausgerichtet sind. In der Praxis werden die konkreten Teilaufgaben zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Fertigungsprozesse i. d. R. von der Arbeitsvorbereitung vollzogen. Sie umfassen die Tätigkeiten, die üblicherweise bei der Durchführung von Fertigungsprozessen anfallen. Ein Teil von ihnen betrifft die organisatorische Gestaltung des Produktionsablaufs und gehört damit gleichzeitig zur Ablauforganisation. In enger Beziehung hierzu stehen ferner die Möglichkeiten der Arbeitsstrukturierung. Besonders für den Fertigungsbereich sind hier z.B. durch die Einrichtung teilautonomer Gruppen neue Formen gefunden worden. Die Aufgaben der Arbeitsvorbereitung möchte man in der Unternehmung möglichst zieloptimal lösen. Da die Auswirkungen von Fertigungsprozessen auf die Oberziele der Unternehmung (z.B. Rentabilität, Liquidität usw.) oft nicht unmittelbar feststellbar sind, kennt man eine Reihe von Fertigungszielen. Sie betreffen unmittelbare Konsequenzen von Fertigungsprozessen wie Kosten, Durchlaufzeiten und Termineinhaltung. Deshalb lassen sich mit innen tue nancuungsaiternativen uer Arbeitsvorbereitung und der Ablauforganisation bewerten und optimale Lösungen auswählen.       Literatur: Corsten, H., Produktionswirtschaft. Einführung in das industrielle Produktionsmanagement, München u. a. 1990. Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 1: Die Produktion, 24. Aufl., Berlin u. a. 1983. Kern, W. (Hrsg.), Handwörterbuch der Produktionswirtschaft, Stuttgart 1979.

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