bezeichnet allgemein die Analyse zukünftiger Entwicklungen bezüglich bestimmter Ziele und – im Falle einer Differenz zwischen der prognostizierten Entwicklung und der vom Entscheidungsträger gewünschten Entwicklung – der zur Realisierung der eigenen Ziele möglichen und/oder erforderlichen Maßnahmen und/oder notwendigen Instrumente. Es können grundsätzlich zwei Arten der Planung unterschieden werden: die indikative Planung, die nur Empfehlungen bezüglich des gewünschten Verhaltens der Wirtschaftssubjekte gibt, und die imperative Planung, die zwingend bestimmte Verhaltensweisen vor- schreibt. Planung kann auf der volkswirtschaftlichen (Volkswirtschaftslehre) oder betriebswirtschaftlichen (Betriebswirtschaftslehre) Ebene erfolgen, sie kann sowohl grundsätzlicher ordnungspolitischer (prozedurale Planung, d. h. Planung nur des formalen Ablaufes von Entscheidungsprozessen) als auch substanzieller Natur (inhaltliche Bestimmung und Koordination von Maßnahmen) sein.
Planung oder Planungsrechnung ist die gedankliche Vorwegnahme zu-
künftigen Handelns zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen.
Sie kann sich auf alle Unternehmungsbereiche beziehen (Beschaffungs-
plan, Produktionsplan, Absatzplan, Investitionsplan, Finanzplan).
Sie kann kurz-, mittel- oder langfristig sein:
kfr. Planung = operative Planung (bis zu einem Jahr),
mfr. Planung = taktische Planung (ein bis vier Jahre),
lfr. Planung = strategische Planung (über vier Jahre).
Beispiel:
? Verfahrenswahl (kurzfristig und langfristig),
? Eigenfertigung oder Fremdbezug (kurzfristig und langfristig),
? Programmoptimierung (kurzfristig und langfristig),
? Finanzplanung (kurz-, mittel- und langfristig),
? Investitionsrechnung (meist langfristig),
? Berechnung optimaler Bestellmengen und Losgrößen (kurzfristig),
? kurzfristige Preisuntergrenze und langfristige Preisuntergrenze.
Siehe auch: betriebliche Planung
Planung ist ein derivativer dispositiver Faktor. Planung bedeutet das Treffen von Entscheidungen, die in die Zukunft gerichtet sind. Dadurch wird der Betriebsaufbau und der Betriebsablauf als Ganzes und in seinen Teilbereichen festgelegt. Bezüglich der Fristigkeit der Planung wird in kurzfristige oder operative Planung, in mittelfristige oder taktische Planung und in langfristige oder strategische Planung unterschieden, wobei die eindeutige Abgrenzung der einzelnen Planungsebenen in der Praxis Schwierigkeiten bereitet. Mit zunehmender Fristigkeit ist eine abnehmende Genauigkeit, Detailliertheit und Vollständigkeit verbunden. Irgendwann ist dann der Planungshorizont erreicht. Die Interdependenz zwischen den Teilplänen für die einzelnen betrieblichen Teilbereiche wird durch das Ausgleichsgesetz der Planung berücksichtigt.
1. Aktualität der Planung
Die Planung nimmt in der Praxis ständig zu. Wie empirische Untersuchungen zeigen, planen Unternehmen (1) Investitionen, (2) Finanzen, (3) Verkauf, (4) Produktion, (5) Personal, (6) Beschaffung, (7) Organisation und EDV, (8) Produkte und Produktgruppen, (9) Forschung und Entwicklung kurz-, mittel und langfristig. Sie formulieren für diese neun Wichtige n Einsatzbereiche schriftliche Pläne; am häufigsten mit einer Reichweite bis zu einem Jahr; weniger häufig mittelfristig (bis unter fünf Jahre); noch weniger häufig langfristig (fünf Jahre und länger). Ferner nimmt mit steigender Unternehmensgröße die Planungsintensität zu; der Prozeß ist technisch besser organisiert, stärker mittel und langfristig angelegt, und erfaßt mehrere Einsatzbereiche gleichzeitig, bis hin zur Zusammenfassung in einem abgestimmten Planungssystem.
2. Planung als Prozeß
Aus der Alltagssprache ist der Terminus Planung bestens bekannt. Er begegnet uns in Wortverbindungen, wie: Fahrplan, Stundenplan, Terminplan, Bauplan, Stadtplan usw. ohne Zweifel mit einer wenig präzisen, sehr großen Variationsbreite. Eine genauere Definition der Planung gibt sowohl die Objekte an, die geplant werden sollen, als auch die Art und Weise, wie man sich mit diesen Objekten beschäftigt. Objekte der betriebswirtschaftlichen Planung können sein: Zwecke, Ziele, Potentiale und Verhaltensweisen; die Art und Weise der Beschäftigung mit ihnen spielt sich im gedanklichen Bereich ab, was nicht verhindert, daß die systematischen, gedanklichen Auseinandersetzungen schriftlich festgehalten werden. Zudem spielen die berücksichtigten zukünftigen Situationen eine Wichtige Rolle. Wegen der prinzipiellen Ungewißheit geht der Planer u. U. gar von alternativen Situationen aus. Planung kann somit definiert werden als ein Prozeß der systematischen gedanklichen Vorwegnahme und Umsetzung zukünftiger Zwecke, Ziele, Potentiale und Verhaltensweisen der gesamten Organisation unter Berücksichtigung alternativer Situationen.
3. Schwerpunkte neuerer Entwicklungen auf dem Gebiet der Planung Aus der nahezu unüberschaubaren Fülle von Denkmodellen und Konzepten der betriebswirtschaftlichen Planung seien drei Schwerpunkte herausgehoben: die Organisation der Planung, der Gestaltungsprozeß operativer und strategischer Planungssysteme sowie die strategische Planung,
a) Die Organisation der Planung Die Organisation gleichbedeutend mit Institutionalisierung der Planung sagt etwa s darüber aus, wer, was, für wen, in wessen Auftrag, mit welchen Mitteln, mit welcher Kompetenz und welchen Folgen für die Betroffenen plant. Nahezu in jedem Lehrbuch über Planung beschäftigt sich ein Abschnitt mit der Planungsorganisation. Fragen wie diese sind typisch: Soll die Planung als Stabs oder Linienfunktion bzw. zentral oder dezentral durchgeführt werden? Sollen Planungsbeauftragte oder Planungsausschüsse bzw. -teams eingesetzt werden? Dabei bleibt es hier meist bei allgemeinen Vor und Nachteilen dieser Strukturierungsalternativen. Einen genaueren Einblick vermitteln empirische Untersuchungen, die das Aussehen der Planungsorganisation -die eingerichteten Planungsstellen -in Abhängigkeit Wichtige r Einfluß-großen zeigen, etwa den Einfluß des Planungsausmaßes (-umfanges), der Markt und Umweltdynamik, der Innovationsneigung sowie der Integrationsanstrengungen auf die Planungsorganisation.
b) Der Gestaltungsprozeß operativer und strategischer PlanungssystemeNicht selten fristen Absatz-, Investi-tions-, Produktions-, Finanz und Personalpläne im Unternehmen einrecht individuelles um nicht zu sagen eigenwilliges oder völlig isoliertes Dasein. Sie inhaltlich und zeitlich aufeinander abzustimmen und in einem Planungssystem zusammenzufassen, ist daher oberstes Gebot. Allerdings entstehen solche Planungssysteme nicht von selbst. Sie müssen in einem meist sehr aufwendigen Prozeß entwickelt und eingerichtet werden. Ausgangspunkt der Gestaltung bildet sofern überhaupt vorhanden das alte Planungssystem, das in ein neues überführt werden soll. Kernanforderungen an das neue Planungssystem lauten beispielsweise: Abstimmung der Teilplanungssysteme und Schaffung eines integrierenden, im Verbund funktionierenden Gesamtplanungssystems; Überprüfung der Eignung einfacher Ermittlungsmodelle (z. B. Umsatz = Menge x Preis) und deren eventueller Ausbau zu komplizierteren Prognose-, Bewer-tungs und Simulationsmodellen.
c) Strategische Planung und Unternehmensführung
Selbst wenn es möglich wäre, alle Funktionsbereiche des Unternehmens miteinander zu verknüpfen, und kurzfristige mit längerfristigen Planungsproblemen zu verbinden, bliebe weiterhin zu klären, wie mittels der Artiger Pläne und Planungssysteme die Unternehmensführung zu verbessern sein würde. Ein aktueller Vorschlag ist die Verbindung von strategischer Planung und Unternehmensführung. Die strategische Planung liefert hierbei konzeptionelle Hinweise zur Gestaltung der Unternehmenspolitik mit langfristiger Geltungsdauer. Man bezeichnet diese Nahtstelle gerne als Übergang der strategischen Planung zu einem strategischen Management.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Planung kann die spontan wirkenden Gesetze des Kapitalismus nicht aufheben.
Die ungleiche Entwicklung im Kapitalismus, die Konkurrenz und die Krisenzyklen lassen eine gesamtgesellschaftliche ökonomische Planung nicht zu. Ohne Planung auf der Ebene des Produktionsbetriebes, des Handels und Absatzes sowie der Investitionen funktioniert der heutige Kapitalismus nicht. Monopole planen ihre Konzernstrategien längerfristig. Doch sie können die Anarchie der Produktion auf gesamtgesellschaftlicher Ebene durch eine noch so perfekte Planung auf Konzernebene nicht unwirksam machen. Ziel der Planung ist im Kapitalismus der Profit, in der sozialistische Planung ist das Ziel die Befriedigung der Bedürfnisse des Menschen. >Planification, >Produktion, Anarchie der, >Regulierung, staatliche, >Sozia. lismus, Ökonomie des
gibt sowohl die Objekte an, die geplant werden sollen, als auch die Art und Weise, wie man sich mit diesen Objekten beschäftigt. Objekte der betriebswirtschaftlichen Planung können sein: (1) Mit dem Zweck eines Unternehmens können die generelle Aufgabe oder Mission gemeint sein, die Branche, der Geschäftszweig. (2) In engem Zusammenhang mit den Zwekken einer Unternehmung stehen Ziele, wie z. B. Gewinn, Rentabilität, Produktivität, Wachstum, Innovation, Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Sicherheit oder Risiko. (3) Potentiale: Dies kennzeichnet Ressourcen finanzieller Art ebenso wie Know-how und Investitionen in Sachen und Personen. (4) Verhaltensweisen als Objekte der Planung betreffen die Mitarbeiter, ihre Leistungsfähigkeit, Identifikation, Einsatzbereitschaft, Motivation sowie das Erscheinungsbild des gesamten Unternehmens nach aussen. Die Beschäftigung mit den Objekten der Planung spielt sich im gedanklichen Bereich ab, was nicht verhindert, dass die systematische Auseinandersetzung mit diesen Fragen schriftlich festgehalten wird. Zudem spielen die berücksichtigten zukünftigen Situationen eine wichtige Rolle. Wegen der prinzipiellen Ungewissheit geht der Planer u. U. sogar von alternativen Situationen aus. Planung kann somit definiert werden als ein Prozess der systematischen gedanklichen Vorwegnahme und Umsetzung zukünftiger Zwecke, Ziele, Potentiale und Verhaltensweisen der gesamten Organisation unter Berücksichtigung alternativer Situationen. Kern des gesamten Planungsgeschehens ist der Planungsprozess mit Prozessstufen oder Phasen. Typische Phasen sind: Analyse, Synthese, Evaluation und Output. Dem Planer stehen bei seiner Arbeit Planungsmodelle und Planungsmethoden zur Verfügung, im Sinne von Instrumenten oder Werkzeugen. Besonderer Stellenwert kommt Prognosemethoden und mathematischen Planungstechniken zu. Als schwierigste Aufgabe der Planung muss die Informationsbeschaffung bezeichnet werden. Informationen fallen in sämtlichen Phasen des Planungsprozesses, mit unterschiedlicher Verfügbarkeit und Genauigkeit, an. Planung ohne einen Träger, eine Person. oder Institution, die sich dieser Aufgabe annimmt, ist nicht denkbar. Die Planungsorganisation sagt etwas darüber aus, wer, was, für wen, in wessen Auftrag, mit welchen Mitteln, mit welcher Kompetenz und welchen Folgen für die Betroffenen plant. Gleichzeitig bringen Personen und Institutionen ihre spezifische Denkweise, ihre Einstellungen und Verhaltensweisen in den Prozess ein. In der praktischen Planungsarbeit von Unternehmen bereitet die Erarbeitung von Plänen für überschaubare, in sich abgegrenzte Teilfelder kaum Schwierigkeiten. Dies gilt etwa für gängige Einsatzbereiche wie Investitionsplanung, Finanzplanung, Marketingplanung, Fertigungsplanung, Personalplanung, Beschaffungsplanung, Organisationsplanung sowie Forschungs- und Entwicklungsplanung. Probleme treten meist massiert auf, wenn diese Teilpläne zu einer Gesamtplanung vereinigt werden sollen, die ihrerseits abgestimmt sein sollte auf die Grundsätzeplanung und zudem über einschlägige Planungsmethoden zu praktikablen, handhabbaren Ergebnissen gelangen müsste. Literatur: Gabele, E., Planung, in: Lück, W (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 4. Aufl., Landsberg am Lech 1990, S. 861 ff. Gesellschaft für Planung — AGPLAN e. V. (Hrsg.), agplan-Handbuch zur Unternehmensplanung, fünf Bände, Loseblattsammlung, Berlin 1970. Szyperski, N.I Winand, U. (Hrsg.), Handwörterbuch der Planung, Stuttgart 1989.
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