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Prognose

Vorhersage von Ereignissen aufgrund theoretischer Modelle und empirischer Beobachtungen in der Vergangenheit. Prinzipiell sind wissenschaftliche Prognosen immer »bedingte« Vorhersagen, da sie von den jeweils zugrunde gelegten Prämissen abhängig sind.

Prognosen sind Vorhersagen, die sich aus Untersuchungen über die Marktsituation, das Konkurrenzverhalten und Umfelddaten ergeben. Zu den Prognosen gehört auch die Extrapolation von Trends über den Konjunkturverlauf von der Vergangenheit in die Zukunft. Sie sind Teil der Datenbasis der Unternehmensplanung. Man könnte sie als Baugrund des Planungsgebäudes bezeichnen.

Der Unterschied zwischen Planung und Prognose liegt darin, daß Planungen Entscheidungen enthalten über das, was man tun oder lassen und wie man es durchführen will. Zu den Prognosen gehören auch die Szenarien als Zukunftsverhaltensbilder. Ein Symbolwort für dieses Thema ist das Stichwort Wetterprognose. Man wird wohl nicht gehört haben, daß irgendwann ein Radio- oder Fernsehsender verkündet: Das Wetter ist morgen wie folgt geplant. Das würde nämlich bedeuten, daß man Entscheidungen über das Wetter getroffen hat. Das Wetter wird für morgen wie folgt prognostiziert: Auf dieser Annahme dann sind Entscheidungen zu treffen über das, was man anzieht/nicht anzieht, ob ein Schirm benötigt/nicht benötigt wird ... Dann stellt sich manchmal heraus, daß es die falschen Entscheidungen waren; weil z.B. die Prognosen so, wie angekündigt, nicht eintreffen. Also ist man immer gehalten, in den Wenn...- Dann ... - Alternativen abzuwägen.

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ist eine theoretisch oder empirisch fundierte Aussage über eine Entwicklung bzw. einen künftigen Sachverhalt. Meist werden vier Klassen von Prognosemethoden unterschieden:

1. Intuitive Prognosen (Expertenurteile)

2. Intuitiv-strukturierte Prognosen (z.B. Brainstorming, Delphi-Methode, Szenario-Technik)

3. Induktiv-mathematische Methode (Regressionsanalyse, Trendverfahren)

4. Deduktiv-nomologische Prognose (auf der Basis von Gesetzmäßigkeiten).

Die Prognose der Plandaten ist Grundlage jeder betrieblichen Planung. In der Kostenrechnung ist eine Prognose besonders zur Ermittlung der Plankosten nötig. Z.B. prognostiziert man den Verbrauch von Produktionsfaktoren in Verbrauchsfunktionen, die der Ermittlung der Plankosten zugrunde liegen. Die Prognose außerbetrieblicher Größen ist z.B. Grundlage der Ermittlung von Planpreisen. Auf der Basis von Vergangenheitswerten prognostizierte Plangrößen (Trendextrapolationen) sind häufig keine besonders brauchbare Basis für Planmengen und Planpreise. Dennoch werden solche Trendextrapolationen häufig durchgeführt; in der Kostenrechnung liegen sie z.B. den Gemeinkostenzuschlagssätzen oder der Normalkostenrechnung zugrunde.

Eine Prognose ist eine empirisch oder theoretisch fundierte Vorhersage zukünftiger Situationen. Sie geht von einer Ausgangssituation aus und erklärt die Entwicklung bis zur Prognosesituation. Dabei bedient sie sich bestimmter Prognosetechniken.

1. Begriff. Eine Prognose ist eine auf praktischen Erfahrungen oder theoretischen Erkenntnissen basierende Aussage über einen zukünftigen Sachverhalt in einem qualitativ und / oder quantitativ begrenzten Feld objektiver Möglichkeiten.
2. Begriffliche Abgrenzungen
(1) Prognose-Planung
Während die Prognose voraussagt, daß bestimmte Ereignisse wahrscheinlich eintreten werden, wird bei der Planung festgelegt, welche Entscheidungen getroffen werden müssen, damit bestimmte Ereignisse wahrscheinlich eintreten werden. Prognose ist eine Methode der Planung.
(2) Prognose-Diagnose
Diagnose bedeutet Beschreibung und Erklärung eines Tatbestandes und damit einer Gegenwartssituation, deren weitere Entwicklung durch die Prognose beschrieben wird.
3. Prognosearten
Nach dem Umfang: Prognosen von Einzelgrößen oder von rekursiven oder simultanen Systemen. Nach der Art der Ereignisse: qualitative Prognosen, die nur Art und Richtung angeben; quantitive Prognosen, die entweder einen numerischen Wert (Punktprognose) oder ein Intervall (Intervallprognosen) angeben, innerhalb dessen das Eintreten des Zielwertes mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit erwartet wird. Nach dem Prognosehorizont: kurzfristige, mittelfristige und langfristige Prognosen.
Nach dem Prognosezweck: Informationsprognosen, die die Folgen bestimmter, schon realisierter Bedingungen vorhersagen sollen und Entscheidungsprognosen, die die potentiellen Folgen alternativer Handlungen vorhersagen sollen. Nach den Prognosevoraussetzungen: Scheinprognosen, denen das Kriterium der Unsicherheit fehlt; bedingte Prognosen, die unterstellen, daß bestimmte Ereignisse, die selbst nicht prognostiziert werden, konstant bleiben oder ihre bisherige Entwicklung beibehalten und unbedingte Prognosen, deren Aussagen über die zukünftige Entwicklungen keinerlei Einschränkungen unterliegen. 4. Prognosemethoden
(1) Intuitive Methode
Die Prognose wird rein intuitiv und gefühlsmäßig aufgestellt. Auch in diesem Falle stützt man sich zwar auf gewisse Erfahrungen und Kenntnisse relevanter Vorgänge und Zusammenhänge, läßt sich aber bei der Beurteilung der künftigen Entwicklung doch in entscheidendem Maße vom eigenen Fingerspitzengefühl leiten und prognostiziert so eine Zukunftsentwicklung, die einen hohen subjektiven Grad der Wahrscheinlichkeit besitzt.
(2) Extrapolation
Ausgehend von einer sorgfältigen Analyse der langfristigen Entwicklungstendenzen, werden alle Bedingungen, die die einzelnen Abläufe auch für die kurzfristige Periode implizieren, vollständig und im Detail herausgearbeitet.
In einem zweiten Schritt konfrontiert man die erarbeiteten Voraussetzungen mit den vorliegenden Informationen, kurzfristigen Indikatoren usw., um daraus abzuschätzen, welche Chance des Eintreffens die theoretischen Werte besitzen, die aus der langfristigen Analyse für die Prognoseperiode folgen, bzw. welche der Alternativen am plausibelsten ist. Extrapolation ist immer dann möglich, wenn die Erfahrung zeigt, daß sich viele Veränderungen nicht sprunghaft und chaotisch, sondern nur allmählich vollziehen.
(3) Ökonometrische Modelle
Im ökonometrischen Modell werden mit Hilfe eines mathematischen Gleichungssystems, in dem Verhaltensgleichungen, technologische, institutionelle und definitorische Relationen enthalten sind, und aufgrund theoretischer Überlegungen das Zusammenwirken aller, die Zukunft beeinflussende Variablen analysiert (im Gegensatz zu den Extrapolationsverfahren, bei denen nur eine zu prognostizierende Variable betrachtet wird). Im ökonometrischen Modell muß man zwar auch weiterhin die exogenen Größen schätzen, dafür sind anschließend für die endogenen Größen nur noch mechanische Rechenprozesse nötig, zu deren Durchführung keine besonderen ökonomischen Kenntnisse oder Fingerspitzengefühl notwendig wären. Ferner zwingt die Konstruktion des Modells zu einer intensiveren theoretischen Durchdringung des Materials. Dadurch können Wechselbeziehungen und ihre Verflechtungen der gesamten Wirtschaftsstruktur oder bestimmter Teilbereiche aufgedeckt und berücksichtigt werden, mit anderen Worten, das Modell ermöglicht in hohem Maße die Vorhersage von zusammenhängenden Änderungen, im Gegensatz zu den isolierten Prognosen anderer Verfahren.
(4) Befragungen und Tests
Auf dem Gebiet der Konjunkturprognose haben Befragungen und Tests große Bedeutung erlangt. Im Rahmen des seit 1969 vom Ifo-Institut in München eingeführten Konjunkturtests werden führende Leute der Wirtschaft nach ihren Meinungen, Vorstellungen und Plänen befragt, um so zu einem aussagefähigen Bild der zukünftigen Entwicklung zu gelangen.
Gestützt auf die Hilfsmittel der m odernen statistischen Verfahren können im Konjunkturtest wirtschaftlichbedeutsame psychologische Momente in gewissen Grenzen quantifiziertwerden.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Voraussage über Inhalt und Richtung der Entwicklung künftiger Prozesse in Natur und Gesellschaft. Gemeint sind wissenschaftlich begründete Aussagen über zu erwartende Ereignisse oder Sachverhalte z.B. als Grundlage für Wirtschaftsplanung.

wissenschaftliche Aussage über zukünftige Ereignisse, die auf Beobachtungen und auf eine sachlogische Begründung gestützt ist. Eine Prognose muss auf der Analyse von Beobachtungen der Vergangenheit beruhen, damit sie empirisch fundiert ist und kein blosses "Tippen" darstellt. Darüber hinaus erfordert sie grundsätzlich eine sachlogische Begründung sowie die Angabe der Voraussetzungen, unter denen sie abgegeben wird. Mit dieser Bedingung grenzt man die wissenschaftliche Prognose von der irrationalen Prophetie ab. Der Prognosevorgang kann als Prognoseaufgabe formuliert werden, die folgende wichtigen Bestandteile enthalten sollte: ·    Darstellung des Prognosegegenstandes, ·    Suche nach messbaren und möglichst statistisch auswertbaren Daten (Zeitreihen), ·    Entwurf eines Prognosemodells, ·    Anwendung eines Prognoseverfahrens, ·    kritische Prognosebeurteilung. Unter einem Prognosemodell versteht man ein System, in dem die beobachteten Werte der zu prognostizierenden Grösse untereinander oder mit den Werten anderer Grössen auch bestimmten Regeln so verknüpft werden, dass als Ergebnis Prognosewerte ermittelt werden können. Die Art der Verknüpfung wird durch das anzuwendende Prognoseverfahren bestimmt. Qualitative Prognoseverfahren, mit denen heuristische Prognosen erstellt werden, arbeiten verbal-argumentativ und liefern, wie z.B. die Szenario-Technik, nur eine grobe Beschreibung der möglichen zukünftigen Entwicklung des Prognosegegenstandes bei alternativen Rahmenbedingungen. Liegen vom Prognosegegenstand Zeitreihendaten vor, so können quantitative Prognoseverfahren auf statistischer Grundlage herangezogen werden. Entsprechend der Länge des Prognosezeitraums und den Anforderungen an die Prognosegenauigkeit bieten sich folgende Varianten an: (1) Kurzfristige Prognose (a)  exponentielle Glättung, (b) Saisonbereinigungsverfahren, (c) autoregressive Verfahren (z. B. Box-Jenkins-Modelle), (d) multiple Regressionsanalyse. (2) Langfristige Prognose (a) Trendextrapolation (*Trendschätzung), (b)Wachstums- und Sättigungsfunktionen. Der letzte Schritt eines Prognosevorgangs muss die kritische Prognosebeurteilung sein. Hier ist zunächst zu prüfen, ob das Prognosemodell dem Problem angemessen und in sich geschlossen (konsistent) ist. Darüber hinaus sollte die Gültigkeit der Zeitstabilitätshypothese nachgewiesen werden, die besagt, dass die Gesetzmässigkeiten der Vergangenheit im wesentlichen auch für die Zukunft unterstellt werden dürfen. Die abschliessende Beurteilung einer abgegebenen Prognose lässt sich durch den Vergleich der Prognosekosten mit der Prognosequalität durchführen, wobei die Qualität mit statistischen Fehlermassen, die auf der Abweichung des prognostizierten Wertes vom tatsächlichen Wert des Prognosegegenstandes basieren, gemessen wird. Wichtige betriebswirtschaftliche Anwendungsgebiete sind u. a. die Absatzprognose und die Materialbedarfsprognose. Bei den volkswirtschaftlichen Anwendungen steht die Konjunkturprognose im Vordergrund.   Literatur: Frerichs, W.IKiibler, K., Gesamtwirtschaftliche Prognoseverfahren, München 1980. Hansmann, K.-W., Kurzlehrbuch Prognoseverfahren, Wiesbaden 1983. Mertens, P. (Hrsg.), Prognoserechnung, 4. Aufl., Würzburg, Wien 1981.

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