(Längsschnittsdaten) Beobachtungswerte für sozio-ökonomische Variablen in aufeinanderfolgenden Perioden (Jahre, Halbjahre, Vierteljahre, Monate). Sie dienen als Datengrundlage zur Schätzung dynamischer Modelle, d. h. von Verhaltensstrukturen im Zeitablauf, oder für Prognosen. Zeitreihendaten sind vor allem für aggregierte Grössen im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung verfügbar; sektoral differenzierte Variablen (nach Wirtschaftszweigen, wie Land- und Forstwirtschaft, Verarbeitendes Gewerbe usw. gegliedert) finden sich z. B. in der Produktionsstatistik. Sehr detaillierte Informationen sind auch der Arbeitsmarktstatistik zu entnehmen, z.B. der seit 1973 aufgebauten Beschäftigten- und Entgeltstatistik, die auf Belegen des integrierten Meldesystems zur Sozialversicherung basiert. Schliesslich werden auch umfangreiche Datensätze für die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt. Längsschnittsdaten werden auf der Mikroebene (Personen oder Haushalte) noch sehr selten erhoben. In jüngster Zeit ist jedoch vor allem auf der Grundlage amerikanischer Erfahrungen mit Panelerhebungen begonnen worden, d.h. es werden im Zeitablauf Daten über Erwerbstätigkeit, Einkommen, Bildung, usw. auf individueller Ebene gesammelt, wobei jeweils die gleichen Haushalte bzw. Personen befragt werden. Paneldaten beinhalten sowohl Struktur- als auch Längsschnittinformationen. Literatur: Schaffranek, M., Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, Stuttgart u. a. 1980. Hanefeld, U., Die inhaltliche und methodische Konzeption des Sozio-ökonomischen Panels für die BRD, Frankfurt a. M. 1987.
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