Das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung (München) beschreibt und prognostiziert die Konjunktur aufgrund einer regelmässig erfolgenden, monatlichen Repräsentativbefragung von rd. 12000 Unternehmen. Da der Konjunkturtest als Tendenzbefragung keine Statistiken abfragt, ist der Konjunkturtest schneller verfügbar als Konjunkturindikatoren auf der Basis von statistischen Verfahren. Es wird gefragt, ob im vergangenen Monat (Ex-post-Prognose) ausgewählte kon- junkturreagible Grössen wie Produktion, Lagerbestand, Investitionsausgaben, Auftragseingänge, Preise etc. gestiegen, gesunken oder gleichgeblieben sind und welche Änderungen für die Zukunft (Ex-ante-Prognose) erwartet werden. Die mit der Firmengrösse gewichteten Angaben über Zunahme, Abnahme oder Konstanz werden als Prozentanteile im sog. Konjunkturspiegel gezeigt. Aus den Beurteilungen der gegenwärtigen und der erwarteten Geschäftslage wird der sog. Geschäftsklima- Index ermittelt, der das als barometrischer Wert nicht über die Höhe, aber die Varianz der Auftragseingänge und -bestände informiert. Die Entstehung der so ermittelten Geschäftslage in der Bundesrepublik Deutschland mit einer sog. "Überhitzungs- und Unterkühlungszone" zeigt die Abbildung. Die Schwächen liegen in der möglichen Abweichung von geplantem und tatsächlichem Verhalten sowie in schnellen Planrevisionen bei neuen Daten, so dass Wendepunkte nicht zuverlässig prognostiziert werden können. Literatur: Oppenländer, K. HJPoser, G. (Hrsg.), Handbuch der IFO-Umfragen, Berlin 1988.
Konjunkturindikatoren
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