Bestand Anzahl von Mengeneinheiten eines Erzeugnisses, die sich zu einem gewissen Zeitpunkt entweder physisch auf Lager befinden, dorthin unterwegs sind oder sich nach bestimmten Kriterien buchhalterisch ermitteln lassen. Bedarfsmengen, die nicht erfüllt werden können (Fehlmengen), erhöhen den Fehlbestand. Der Fehlbestand ist der Überschuss der Bedarfsmenge über den verfügbaren (disponiblen) Bestand. Dieser setzt sich aus dem physischen Lagerbestand und den noch ausstehenden Bestellungen zusammen, falls sie noch rechtzeitig eintreffen, abzüglich der Mengeneinheiten, die für Nachlieferungen, d.h. zur Deckung des Fehlbestands, oder für sonstige Zwecke reserviert sind oder als Sicherheitsbestand dienen. Ob der Sicherheitsbestand zum disponiblen Lagerbestand gehört, ergibt sich aus dem jeweiligen Planungszusammenhang. Grundsätzlich soll er die Unsicherheit hinsichtlich der prognostizierten Bedarfsmengen kompensieren. Kundennachfragemengen schwanken in der Regel stochastisch. Den Sicherheitsbestand setzt man dann zur Deckung überdurchschnittlicher Nachfragemengen ein. Für die übrige Materialbedarfsplanung ist der Sicherheitsbestand insofern indisponibel.
Siehe: Bestandsführung
auch Vorratsvermögen genannt. Als Lagerbestand einer Unternehmung bezeichnet man die auf Lager befindlichen, für den Produktionsprozeß oder Absatz bestimmten Waren und Stoffe. Je nach Art des Betriebes versteht man darunter bei
1. Fabrikationsbetrieben: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Waren
2. Dienstleistungsbetrieben: Betriebsstoffe
3. Handelsbetrieben: Fertigerzeugnisse und Waren.
Aufgabe der Lager- und Vorratsplanung ist die Ermittlung des optimalen Lagerbestandes. Der durchschnittliche Lagerbestand wird zur Berechnung des Lagerumschlages und des im Lager gebundenen Kapitals verwendet.
Der Lagerbestand kennzeichnet die Höhe der Vorräte am Lager. Er hat seine untere Grenze im eisernen Bestand oder Mindestbestand und seine obere Grenze im Höchstbestand, der sich als optimaler Lagerbestand aus der Summe von eisernem Bestand und optimaler Bestellmenge ergibt. Dazwischen liegt der Meldebestand. Der Lagerbestand ist die Basis für die Berechnung von Lagerkennzahlen, wie Lagerdauer und » Lagerumschlag.
Bestandsart
körperlich vorhandene Materialien im Lager. Siehe auch Lagereinrichtungen, Lagerorganisation, Lagerlogistik, Lagerbestandsführung und Lagerhaltungspolitik sowie Materiallogistik, Kapitel
4.
Bestelldoktrinen, Vorratspolitik
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