(engl.: inventory turnover, dt.: auch Lagerumschlagshäufigkeit) Der Lagerumschlag gibt an, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand im Jahr umgesetzt wird (Umschlagshäufigkeit). Sie ist eine wichtige Kennzahl, die sich aus dem Quotienten aus Umsatz und durchschnittlichem Lagerbestand ergibt. Bei einem Umsatz von € 800 000 (zu Einstandspreisen) und einem durchschnittlichen Lagerbestand von € 200 000 ist der Lagerumschlag 4.
Die Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung hängt nicht nur vom Verlauf der einzelnen Lagerkostenarten ab, sondern auch von der Geschwindigkeit, mit der die eingelagerten Güter umgeschlagen werden. Diese Umschlagsgeschwindigkeit wird auch als Lagerumschlag bezeichnet und durch folgenden Koeffizienten ausgedrückt: Umschlagskoeffizient = Lagerabgang (Verbrauch) durchschnittlicher Lagerbestand. Die Lagerdauer in Tagen wird folgendermaßen errechnet: Lagerdauer = Rechnungszeitraum in Tagen Umschlagshäufigkeit Eine Veränderung des Lagerumschlag wirkt sich in erster Linie auf die Höhe der Kapital bindung aus; beschleunigt sich der L., dann entsteht ein Kapitalfreiset zungseffekt. Die finanzwirtschaftliche Situation verbessert sich. Vor al lem in Handelsbetrieben ist die Er mittlung der Umschlagshäufigkeit der Artikel eine Wichtige Aufgabe des Management; Überlegungen zur Sor timentsbereinigung knüpfen daran an.
So ist eine Absenkung zu hoher Lagerbestände in den Eingangslägern mit dem Risiko einer Produktionsunterbrechung im Falle von Lieferungsverzögerungen oder -unterbrechungen (z. B. Streiks) verbunden. Die unternehmensbezogene Beobachtung des Kennzahlenprofils im Zeitablauf bietet u. U. bei Vergleich zum Branchendurchschnitt oder/und Unternehmen gleicher Größe mit gleichem oder ähnlichem Leistungsangebot die Möglichkeit, gewisse Rückschlüsse auf zu hohe oder zu niedrige Lagerhaltung und die damit verbundenen Effekte auf Kapitalbedarf, Rentabilität usw. zu ziehen.
Der Lagerumschlag ist eine Kennzahl der Lagerhaltung, gebildet aus Lagerumsatz (Lagerabgang) und durchschnittlichem Lagerbestand. Letzterer kann wie folgt ermittelt werden:
Bei einzelnen Waren- oder Materialarten kann sich der Lagerumschlag auf Mengengrössen beziehen. Sollen verschiedene Materialarten zusammengefasst werden, ist die Ermittlung der Umschlagshäufigkeit nur auf der Basis von Wertgrössen möglich. Je häufiger der Bestand umgeschlagen wird, um so kürzer ist die durchschnittliche Lagerdauer. Der Lagerumschlag ist wegen den damit verbundenen Kostenwirkungen (Kapitalbindung, Lagerhaltungskosten) von grosser Bedeutung. Die Sortimentskontrolle in Handelsbetrieben beruht wesentlich auf dieser Kennzahl.
Umsatz je Einheit durchschnittlichen Kapitaleinsatzes im Lager. Insb. im Handel verbreitete Marketingkennzahl (Controlling im Handel, Sortimentskontrolle).
Beispiel:
Jahresumsatz = Einstands- oder Verkaufspreise
durchschnittlicher Lagerbestand = 1/2 (Anfangsbestand + Endbestand)
Die Lagerdauer in Tagen (LD) errechnet sich damit:
Beispiel:
Jahresumsatz 10 000 000 EUR
durchschnittlicher Lagerbestand 2 000 000
1 Jahr: 360 Tage
L = 5; LD = 72.
Ein Lagerumschlag von 5 p. a. bedeutet eine durchschnittliche Lagerumschlagsdauer von 72 Tagen (= Lagervorrat). Eine Erhöhung des Lagerumschlags und damit eine Verminderung der Lagerdauer ist möglich durch folgende Maßnahmen (Finanzierungsersatz): Rationalisierung, schnellerer Materialdurchfluß, Verminderung der Lagerbestände, organisatorische Änderungen im Beschaffungs- oder/und Absatzbereich (Logistik). Auswirkungen: sinkender Kapitalbedarf, d. h. zur Finanzierung des Umsatzes ist ein geringerer Kapitaleinsatz je Umsatzeinheit notwendig. Damit ergeben sich generell positive Wirkungen auf Rentabilität, Liquidität und Risiko (Kapitalumschlag). Die Maßnahmen sind aber zugleich auf ihre Wirkungen im leistungswirtschaftlichen Bereich der Betriebswirtschaft zu überprüfen, da sich negative Wirkungen einstellen können.
Lagerumschlagshäufigkeit
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