Eine vor allem bei Prognosen verwendete statistische Technik der Trendexpolation, die versucht, die stochastische Struktur einer Zeitreihe durch Aufgliederung in einen autoregressiven und in einen gleitenden Durchschnittsteil zu ermitteln. Mit Hilfe dieses Modells kann dann festgestellt werden, welche Trendextrapolationstechnik zur besten Prognose führt.
stochastische Ansätze der Zeitreihenanalyse und -prognose. Die
Zeitreihe wird dabei als stochastischer Prozeß interpretiert. In Box-
Jenkins-Modellen werden "autoregressive" und "Moving Average"-Ansätze zur
Darstellung stationärer (d.h. im Zeitablauf konstanter) Prozesse miteinander
verknüpft. Der Grundansatz eines autoregressiven Prozesses p-ter Ordnung
(AR(p)) lautet:
wobei a0, a1? a2 ... ap die
zu schätzenden Parameter sind und Ut eine Störvariable darstellt,
d.h. eine Zufallsvariable mit zeitstabilem Erwartungswert und konstanter
Varianz bzw. verschwindender Kovarianz (,,white-noise"-Prozeß). Die Schätzung
der Parameter erfolgt im allgemeinen mit Hilfe der
Methode der kleinsten Quadrate (Regressionsanalyse). Die Ordnung p wird aufgrund
eines Vergleichs der Folge von empirischen Korrelationskoeffizienten der um k
Perioden verschobenen Zeitreihenvariablen (Stichprobenkorrelogramm) und dem für
stationäre Prozesse bekannten theoretischen Korrelogramm bestimmt.
Der autoregressive Ansatz p-ter Ordnung (AR (p))
kann dadurch erweitert werden, daß für Ut ein sog. "Moving
Average"-Prozeß der Ordnung q formuliert wird:
Eine Kombination des AR(p)-Prozesses mit einer
Störvariablen, die einen MA(q)-Prozeß bildet, wird als ARMA(p,q)-Prozeß
bezeichnet. So ist der Ansatz
als ARMA(1,1)-Prozeß zu kennzeichnen. Die
Annahme der Stationarität, die im wesentlichen der Annahme der
Strukturkonstanz in der Ökonometrie entspricht, ist restriktiv, da i. d. R.
ökonomische Zeitreihen z. B. trendbehaftet und daher nicht stationär sind.
Viele Zeitreihen können durch Bildung von Differenzen in stationäre Prozesse
überführt werden. Wird nun eine Bereinigung der Trendeinflüsse vorgeschaltet,
d.h. werden die ersten bzw. zweiten oder allgemein die d-ten Differenzen
gebildet, so liegt nach Box/Jenkins ein
"Autoregressiver Integrierter Moving Average" ARIMA(p,d,q)-Prozeß
vor. Die Behandlung von ARIMA-Modellen ist somit ein iterativer Prozeß der
Identifikation der Parameter p, d, q zur Schätzung und diagnostischen
Auswertung von stochastischen Zeitreihen.
Literatur: Box, G. E.
PJJenkins, G. M., Time Series Analysis, Forecasting and Control, San Francisco u.a. 1970.
Granger, C. WJNewbold, R, Forecasting Economic
Time Series, New York u.a. 1977. Pindyck, R. S./Rubinfeld, D. L., Econometric Models and Economic Forecasts, 2.
Aufl., Auckland
u.a. 1985.
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