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Normalkostenrechnung

Die Normalkostenrechnung (NKR) ist ein Kostenrechnungssystem, das mit Normalkosten arbeitet. Anstelle tatsächlich angefallener Istkosten verwendet man vergangenheitsorientierte Durchschnitte früherer Istkosten (statistische Mittelwerte) oder durch aktuelle Informationen korrigierte Werte (aktualisierte Mittelwerte).

Eine konsequent durchgeführte NKR zeichnet sich durch normalisierte Verrechnungspreise für innerbetriebliche Leistungen und normalisierte Kalkulationssätze der Hauptkostenstellen aus. Man verzichtet also gezielt und bewußt auf die Überwälzung der tatsächlich angefallenen Istkosten (Istkostenüberwälzung), um die Abrechnung zu erleichtern, zu beschleunigen und von Zufallsschwankungen zu befreien.

Problem:
(1) Die NKR steht zwischen Istkostenrechnung (IKR) und Plankostenrechnung (PKR). Sie bietet eine im Vergleich zur Istkostenrechnung beschleunigte Nachkalkulation und vermeidet den Fehler der Istkostenrechnung: die durch die Istkostenüberwälzung bewirkten Zufallsschwankungen.

(2) Jedoch bleibt die NKR vergangenheitsorientiert und kann die zukunftsbezogene Plankostenrechnung nicht ersetzen.

(3) Verschiedene Varianten der NKR ergeben sich daraus, daß man die Normalisierung der Kosten, die Durchschnittsbildung,

- nur für die Preise oder
- nur für die Mengen oder
- für Preise und Mengen durchführt; dies kann für alle Kostenarten oder für einzelne, besonders wichtige Kostenarten geschehen.

(4) Aus der Differenz zwischen Normal- und Istkosten ergeben sich Kostenüber- und Kostenunterdeckungen, die Anhaltspunkte für eine Kostenkontrolle darstellen können. Eine wirksame Kostenkontrolle erfordert allerdings den Vergleich von Plan- und Istwerten.

Verfahren: Bei der NKR unterscheidet man zwei Verfahren, die starre und die flexible NKR.

(1) Starre NKR: Sie entspricht der Istkostenrechnung, wenn man diese auf ein bestimmtes Beschäftigungsniveau einfriert. Sie verzichtet auf die Trennung von fixen und variablen Kosten und stellt den Kostenträgergemeinkosten einer Kostenstelle die auf die Istbeschäftigung bezogenen Normalkosten gegenüber.

(2) Flexible NKR: Sie spaltet die Normalkosten in fixe und variable Bestandteile (Kostenauflösung) und ermöglicht den Ausweis von Beschäftigungs- und Verbrauchsabweichungen.

Vollkostenrechnung

  Kostenrechnungssystem auf der Grundlage von sog. Normalkosten, d. h. Kosten, die sich als Durchschnitt der Istkosten vergangener Perioden ergeben. Verschiedene Varianten der Normalkostenrechnung resultieren daraus, dass man die Durchschnittsbildung (Normalisierung der Kosten) für die Preise und/oder Mengen durchführt und einzelne Kostenarten wiederum verschieden behandelt. Zum Teil werden auch schon veränderte gegenwärtige oder künftige Kostenbestimmungsfaktoren bei der Durchschnittsbildung berücksichtigt. Als Beispiel seien Lohnerhöhungen oder Verfahrenswechsel genannt. Man spricht in diesen Fällen von einer Normalkostenrechnung mit aktualisierten Mittelwerten im Gegensatz zu statischen Mittelwerten. Die Normalkostenrechnung verringert sowohl die Vor- als auch die Nachteile der Istkostenrechnung. Aufgrund normalisierter Kalkulationssätze ist eine exakte Nachkal- kuiation nicht mehr möglich; datur werden aber Zufallsschwankungen der Kosten geglättet und die Abrechnungsarbeit verringert. Schliesslich gestattet die Normalkostenrechnung im Gegensatz zur Istkostenrechnung bescheidene Anfänge einer wirksamen Kostenkontrolle: Man analysiert die Über- und Unterdeckungen, die sich als Differenz zwischen Normal- und Istkosten ergeben.

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