Kostenkontrolle ist die Überwachung der Wirtschaftlichkeit der Kostenverursachung. Sie kann durch externe oder interne Stellen erfolgen (externe
oder interne Kostenkontrolle).
Extern wird die Kostenkontrolle etwa im Rahmen der Leitsätze für die
Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten (LSP) vorgenommen, um die
Angemessenheit der Selbstkostenpreise zu überprüfen.
Intern kann die Kostenkontrolle als Ist-Ist-, Soll-Ist- oder zwischenbetrieb-
licher Vergleich durchgeführt werden.
Begriff und Aufgaben: laufende Kontrolle der Kostenhöhe in den einzelnen Leistungsbereichen (z.B. Kostenstellen, Kostenstellengruppen) im Hinblick auf Unwirtschaftlichkeiten. Voraussetzung der Kostenkontrolle ist eine Richtgröße, die aus Plan- und Vorgabewerten oder in Durchschnittswerten der Vergangenheit bestehen kann. Arten der Kostenkontrolle: Man unterscheidet externe und interne Kostenkontrolle. Externe Kostenkontrolle: Überwachung der Angemessenheit von Selbstkostenpreisen bei öffentlichen Aufträgen durch die öffentliche Hand. Interne Kostenkontrolle: Teilbereich der Kostenrechnung, der sich mit der Überwachung der Wirtschaftlichkeit des betrieblichen Kombinationsprozesses in den einzelnen Kostenstellen befaßt.
Grundsätze der Kostenkontrolle sind:
1. Gegenüberstellung von Ist- und Sollkosten. (’ Verbrauchsabweichung, Abweichungsanalyse)
2. Möglichst schnelles Vorliegen der Kontrollergebnisse, um rasche Anpassungsentscheidungen vornehmen zu können. Eng zusammen hängt damit die Frage nach der Zeitspanne, in der Kostenkontrollen durchgeführt werden sollen. Zu lange Zeiträume wirken sich auf die Aktualität der Ergebnisse aus, und zu kurze Zeiträume werfen Abgrenzungsprobleme auf. Praktikabel erscheint eine wöchentliche oder monatliche Kontrolle.
3. Die Kostenkontrolle sollte sich nur auf die von den Kostenstellenleitern beeinflußbaren Kostenarten beziehen. Damit ist auch die Frage nach der Abgrenzung der Verantwortungsbereiche angesprochen.
Methoden der Kostenkontrolle:
1. Innerbetrieblicher Zeitvergleich der Kosten. Nachteil: Abweichungen von Istkostendurchschnitten oder Istkosten früherer Perioden lassen keine exakten Rückschlüsse auf die Wirtschaftlichkeit zu.
2. Zwischenbetrieblicher Kostenvergleich. Nachteil: Unterschiedliche Wirkung der Kostenbestimmungsfaktoren beeinträchtigt die Vergleichbarkeit (z.B. Betriebsgrößenunterschiede).
3. Geschlossener Soll st-Kostenvergleich. Alle Kostenarten werden in die Vergleichsrechnung einbezogen. Nachteil: Es vergeht viel Zeit, bis die Ergebnisse vorliegen.
4. Partieller Soll st-Kostenvergleich. Vorteil: es werden nur diejenigen Kosten erfaßt, die vom Kostenstellenleiter beeinflußt werden können; dadurch ist gewährleistet, daß die Ergebnisse schneller vorliegen. Außerdem treten die beeinflußbaren Abweichungen stärker hervor. Nachteil: Die traditionelle Geschlossenheit der Kostenstellenrechnung geht verloren. Wertansätze in der Kostenkontrolle: Zur Sichtbarmachung von Unwirtschaftlichkeiten, die auf interne Entscheidungen der Kostenstellenleiter zurückzuführen sind, ist eine Ausschaltung der Schwankungen von Kostengüterpreisen erforderlich. Das geschieht mit Hilfe von Verrechnungspreisen, die sowohl aus Istreisdurchschnitten vergangener Perioden, Gegenwartspreisen zur Zeit der Festlegung als auch aus Planpreisen gebildet werden können. Als Zeitraum, in dem geplante Verrechnungspreise konstant gehalten werden können, wird oft ein Jahr angegeben. Kostenrechnungssysteme, die sich besonders für die Kostenkontrolle eignen: einfach-flexible Plankostenrechnung, Grenzplankostenrechnung (Controlling, Kostenabweichungen).
Grundprinzip der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der Bank und ihrer Organisationseinheiten (Kostenwirtschaftlichkeit).
Kontrolle der Kostenarten, Kostenstellen und/ oder Kostenträger durch zwischenbetriebliche Vergleiche (Betriebsvergleich), innerbetriebliche Zeitvergleiche und Soll-Ist- Vergleiche. Zwischen- und innerbetriebliche Vergleiche stellen Ist-Ist-Vergleiche dar. Sie offenbaren i. d. R. nur eine pauschale Kostenentwicklung, ohne dass man damit präzise nachweisen könnte, auf welche Ursachen (z.B. Preisänderungen, Mengenmehr- oder Mengenminderverbrauch) die Entwicklung zurückzuführen ist. Das wesentliche Instrument der Kostenkontrolle durch Soll-Ist-Vergleich ist die kostensteilenweise Plankostenrechnung. Die Grundzüge der Kostenkontrolle (dargestellt am Beispiel einer flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis) sind folgende: Auf der Basis einer geplanten Beschäftigung eines Zeitabschnitts (z.B. der erwarteten Durchschnittsbeschäftigung pro Monat eines Jahres), geplanter Preise (Planpreise) sowie fixierter sonstiger Kosteneinflussgrössen, etwa der Auftragszusammensetzung oder der Intensität von Betriebsmitteln, werden die Kosten der Planbeschäftigung (sog. Plankosten) sowie deren beschäftigungsvariable und -fixe Anteile berechnet. Die Plankosten werden sodann gemäss der tatsächlichen Beschäftigung (Ist-Beschäftigung) des Zeitabschnitts (z.B. eines speziellen Monats) in Sollkosten umgerechnet. Wenn die Istkosten vorliegen, werden Soll- und Istkosten verglichen. Eine sich dabei ergebende Kostenabweichung nennt man Verbrauchsabweichung. Da Plan-, Soll- und Istkosten auf der Basis identischer Planpreise ermittelt werden, stellt die Verbrauchsabweichung die bewerteten Mehroder Minderverbrauchsmengen dar, für die i.d.R. der Kostenstellenleiter verantwortlich gemacht werden kann. Sofern allerdings sonstige Kosteneinflussgrössen (etwa die Intensität der Betriebsmittel) ausserplanmässig sind und ebenfalls in nicht zu vernachlässigendem Umfang die Abweichung zwischen Soll- und Istkosten beeinflussen können, wird ihr Einfluss aus der Verbrauchsabweichung herausgerechnet und in Spezialabweichungen (etwa in einer "Intensitätsabweichung") zusammengefasst. Für Spezialabweichungen kann der Kostenstellenleiter ggf. ebenfalls verantwortlich sein. Sodann werden alle Abweichungen vom Kostenkontrolleur mit dem Kostenstellenleiter besprochen. Dabei werden ggf. erforderliche Anpassungsmassnahmen zur Minderung der Kosten beschlossen. Literatur: Kilger, W., Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbeitragsrechnung, 9. Aufl., Wiesbaden 1988.
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