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Methoden

Ansätze und Vorgehensweisen der ökonomischen Analyse, die sich an der jeweiligen Fragestellung orientieren. Deshalb kommen in verschiedenen Bereichen der ökonomischen Theorie unterschiedliche Methoden zur Anwendung. Sie stehen jedoch miteinander in gewissem Zusammenhang, der sich daraus ergibt, dass sie sich alle auf die Untersuchung marktmäßiger Abläufe und Selektionsvorgänge beziehen. Man unterscheidet zwei große Bereiche der ökonomischen Analyse: die institutionelle Analyse und die Interdependenzanalyse. a) Institutionelle Analyse: Sie untersucht, warum bestimmte ökonomische Institutionen und Organisationsformen existieren (z.B. Aktiengesellschaften, Märkte, Zentralbanken), und warum sich andere Organisationsformen nicht durchgesetzt haben (z.B. Arbeiterselbstverwaltung, private Notenbanken).
1. Historische Analyse versus strukturelle Analyse der ökonomischen Institutionen: Die historische Analyse untersucht, warum sich geschichtlich eine gewisse Institution gebildet hat; die strukturelle Analyse, wie sich eine gegebene Institution in einem gegebenen System stabilisiert. Die beiden Problemkreise sind deshalb zu trennen, weil die historischen Ursachen der Entstehung einer Institution ganz andere sein können als die strukturellen Ursachen der Stabilisierung (z.B. Entstehung der Banken als Münzwechselstätten; Fortbestand im modernen Geldwesen ohne Bezug zum Münzwechselgeschäft).
2. Organizational-failures-Ansatz: Wichtigste Methode der institutionellen Analyse, die mindestens bis auf Karl MARX zurückgeht und neuerdings wieder großes Gewicht erlangt. Das historische Entstehen neuer Organisationsformen (z.B. moderne Aktiengesellschaft, Versicherungswesen) wird daraus erklärt, dass sie Vorteile im Wettbewerb aufweisen und sich deshalb durchsetzen: Sie entstehen aus dem Versagen der alten Organisationsformen (organizational failure) bezüglich der herrschenden Normen. Ähnlich setzen sich neue Normen und Verhaltensweisen aufgrund ihrer wettbewerbsmäßigen Dominanz durch und verfestigen sich schließlich zu neuen Institutionen. b) Interdependenzanalyse: Sie bezieht sich auf vorgegebene Systeme und Institutionen, wobei sie deren Funktionsweise und speziell die Art der Interdependenzen ökonomischer Variablen zum Gegenstand hat und deren Bestimmungsgründe und zeitliche Veränderungen untersucht. Die verschiedenen Formen und Methoden der Interdependenzanalyse prägen die moderne ökonomische Analyse und Theorie des Gleichgewichts. Die wichtigsten generellen Methoden zur Hypothesenbildung sind:
1. Extremalprinzipien: Die Ergebnisse der konkurrenzmäßigen Selektion von Organisationsformen und Verhaltensweisen zeigen gewisse Maximal- und Minimaleigenschaften. So werden z.B. Unternehmungen, die keine Gewinnmaximierung verfolgen, unter gewissen Bedingungen durch den Wettbewerb eliminiert, was eine Begründung für das Gewinnmotiv liefert. Aus derartigen Extremaleigenschaften lassen sich dann gewisse Schlußfolgerungen bezüglich der Interdependenz ökonomischer Variablen ziehen (z.B. größeres Angebot bei steigendem Preis).
2. Stabilitätspostulate: Bei der dynamischen Analyse können sich instabile Verläufe gewisser ökonomischer Variablen ergeben. Sind diese Verläufe instabil in dem Sinne, dass sie von den Individuen stets fehlerhaft prognostiziert werden, so werden die Wirtschaftssubjekte ihre Prognoseprinzipien fortlaufend revidieren und ihre Verhaltensweisen fortlaufend ändern, so dass ein solches System keinen Bestand hat. Deshalb kann man bei einem dynamischen Modell voraussetzen, dass wiederkehrende Abläufe stets prognosefähig sind. Aus einem solchen Stabilitätspostulat lassen sich dann Schlüsse bezüglich der quantitativen Struktur des unterliegenden Modells ziehen und Aussagen über die Interdependenz der ökonomischen Variablen gewinnen.
3. Korrespondenzprinzip von Paul A. SAMUELSON: Ein statisches - Modell ist nur dann sinnvoll, wenn die betrachteten Gleichgewichte stabil sind. Aus dieser Prämisse lassen sich Schlußfolgerungen bezüglich der Struktur des Modells und der Interdependenz der ökonomischen Variablen ziehen.
4. Verhaltenshypothesen: werden unter Berücksichtigung der Prinzipien 1und unter Hinzuziehung des Isolationsprinzips spezifiziert. Verschiedene derartige Hypothesen werden miteinander kombiniert. Die Analyse der Interaktion dieser Verhaltensweisen gibt Aufschluss über die Interdependenz der ökonomischen Variablen. Soweit derartige Verhaltenshypothesen nicht eindeutig aus den Prinzipien 1abgeleitet werden können, bedürfen sie der weiteren Begründung durch sozialpsychologische Theorien und durch Aussagen über technologische Zusammenhänge sowie durch empirische Befunde. Literatur: Schlicht, E. (1977). Williamson,
0. E. (1975)

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