qualitatives Prognoseverfahren auf Basis von Expertenbefragungen. Experten werden anonym zu einem Thema befragt, anschließend werden die Ergebnisse ausgewertet und erneut den Experten zur Stellungnahme vorgelegt. Dieser Prozess wird wiederholt, bis eine erwünschte Anzahl von Durchgängen erreicht ist, Konsens hergestellt ist oder die Teilnehmer zu weiteren Durchgängen nicht mehr bereit sind.
Line in der Marktforschung angewandte Methode zur Datenerhebung, die oftmals in einer frühen Phase des Produktentwicklungsprozesses angewandt wird. Bei dieser Methode werden Experten in mehreren Befragungsrunden befragt. Die Experten äußern zunächst unabhängig voneinander ihre persönliche Meinung. Am Ende jeder Befragungsrunde werden ihnen die Meinungen der anderen Fachleute zugeleitet, wonach sie ihre eigenen Meinungen angleichen können. Diese Befragungsrunden werden solange fortgesetzt, bis ein gewisser Konsens bezüglich der zu klärenden Fragen erreicht ist. Expertenprognosen werden in mehreren Runden immer weiter verfeinert. Es ist riskant mit einer Einzelprognose künftige Entwicklungen einzuschätzen. Bei der Delphi-Methode werden zu einem bestimmten Thema Expertenmeinungen gesammelt. Die Befragten geben auch die Begründungen für ihre Ansichten ab. Diese werden zusammengestellt, verglichen und das Ergebnis wieder an die Experten zurückgegeben. Hierauf stellen die Experten ihre zweiten Prognosen, die wiederum gegeneinandergestellt werden.
stellt eine mehrstufige Expertenbefragung dar. Die einzelnen Experten geben Prognosen bzw. Problemlösungsvorschläge ab, diese werden gesammelt und dann allen Experten anonym zugänglich gemacht. Es wird wiederum nach diesem Informationstransfer eine Abfrage gestartet und häufig mehrfach wiederholt, um letztlich brauchbare Aussagen mit der erforderlichen Ausgewogenheit zu erhalten.
Bei der Delphi-Methode handelt es sich um ein Prognoseverfahren in der Marktforschung, das von Gordon und Helmer entwickelt wurde. Gegenstand dieses Verfahrens ist eine mehrstufige Expertenbefragung, die zu einer genauen Kenntnis über zukünftige Ereignisse (im Gegensatz zu den traditionellen Prognoseverfahren) führen soll.
Die Delphi-Methode ist ein qualitatives Prognoseverfahren (Prognose) auf der Basis von Expertenbefragungen, mit dessen Hilfe versucht wird, zukünftige Entwicklungen hinsichtlich ihrer Wirkungen abzuschätzen (vgl. Kotler/Bliemel, 2001, S. 255). Ziel ist die systematische Ausnutzung von Expertenwissen für bestimmte Prognoseprobleme. So werden in mehreren Runden Experten befragt, die untereinander anonym bleiben. Sie haben ihre Prognosen schriftlich begründet einzureichen, wobei alle für die Prognose relevanten Informationsquellen ebenfalls anzugeben sind. Auf diese Weise soll eine möglichst breit angelegte Expertenmeinung eingeholt werden, wobei die negativen Auswirkungen direkter gegenseitiger Beeinflussung im Meinungs-bildungsprozess ausgeschaltet werden sollen. Nach jeder Befragungsrunde wird eine Auswertung vorgenommen und diese den Experten mit der Bitte um Überprüfung ihrer Prognosen zugesandt. Diejenigen, die mit ihrer Meinung vom Durchschnitt abweichen, können ihre Meinung ändern oder aber begründen, warum sie diese beibehalten. Die Befragung wird fortgesetzt, bis sich eine eindeutige Mehrheit herausgebildet hat.
Für die Qualität der Prognose ist die Zusammensetzung der Expertengruppe von zentraler Bedeutung. Die Auswahl der Gruppenmitglieder sollte sich in erster Linie an den Kriterien Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei bisher erstellten Prognosen sowie an der Art des Prognoseproblems orientieren.
Subjektiv-intuitives prognostisches Instrument. Eignet sich zur Unterstützung strategischer Bankplanung, da in vielen Fällen mit Hilfe menschlichen Urteilsvermögens und von Bewertungsverfahren qualitative Informationen in quantitative Daten transformiert werden müssen. Die Delphi-Methode, die zur langfristigen Vorhersage über Absatzmöglichkeiten und Marktpo- tenziale für neue Leistungen sowie zur Prognose von langfristigen technischen Entwicklungen dienen kann, beinhaltet eine mehrstufige Expertenbefragung. Indem die schriftliche Befragung in mehreren Durchgängen erfolgt und die Ergebnisse der vorangegangenen Stufe systematisch allen beteiligten Experten zugänglich gemacht werden, kann eine gleichmässige Verteilung der bereits erhaltenen Informationen erreicht und die Qualität des Ergebnisses erhöht werden. Insbes. im Rahmen der strategischen Planung neuer Leistungen sind die Kreativitätstechniken von besonderer Bedeutung.
(Expertenbefragung) spezielle Form der Gruppenprognose, die Anfang der 60er Jahre innerhalb der RAND Corporation entwickelt wurde. Charakteristische Eigenschaften der Methode sind: • Die Prognosegruppe besteht aus Experten, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Prognoseproblems beschäftigt haben. • Die Experten bleiben untereinander anonym. • Die Prognose vollzieht sich in mehreren Runden, zwischen denen eine Informa- tionsrückkoppelung stattfindet. • Der Median und die Quartilsspanne der Prognosen jeder Runde werden den Experten mitgeteilt. Ziel der Delphi-Methode ist es, während mehrerer Befragungsrunden eine Konvergenz der Einzelprognosen zu erreichen, ohne dass sich die Experten in Gruppendiskussionen gegenseitig beeinflussen. Die Delphi-Befragung dient als Hilfsmittel der Planung unter Unsicherheit. Ihre Ergebnisse gehen z.B. als Daten in die Risikoanalyse ein. Literatur: Brockhoff, K., Prognoseverfahren für die Unternehmensplanung, Wiesbaden 1977. Helmer, O., Social Technology, New York 1966.
Vorhergehender Fachbegriff: Delphi-Befragung | Nächster Fachbegriff: Delta
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|