Die für die Informationsbeschaffung potenziell nutzbaren Informationsquellen kann man in unternehmensinterne und unternehmensexterne Quellen unterscheiden. In einem ersten Schritt sollten hierbei die unternehmensinternen Informationsquellen genutzt werden, da ihr Zugang i.d.R. problemloser, schneller und billiger ist. Zu diesen gehören u.a. Umsatzstatistiken, Auftrags- und Bestellstatistiken, Kundendienst- und Außendienstberichte und vorhandene Studien über Länder, Märkte und Verbraucher (vgl. Bauer, 1995a, S. 84ff.).
Für die internationale Informationsbeschaffung sind vor allem die Außen-handekinformationen, die in den ausländischen Unternehmenseinheiten verfügbar sind, relevant. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, dass auch im Ausland die entsprechenden Informationssysteme in ähnlicher Art und Weise geführt werden, um damit eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
In den meisten Fällen müssen die un-temehmensintem verfügbaren Informationen durch unternehmensexterne Quellen ergänzt werden. Hier bietet sich eine Vielzahl von (inländischen) Quellen an, so z.B. (vgl. Bauer, 1995a, S. 87ff.):
- Publikationen von Ministerien und Behörden, z.B. der Bundesstelle für Außenhandelsinformationen
- Publikationen nationaler statistischer Ämter, z.B. das »Statistische Jahrbuch für das Ausland«
- Publikationen der Bundesbank
- Publikationen, Archivmaterial und Informationsdienste von nationalen Handelskammern, Wirtschaftsforschungsinstituten usw.
In neuerer Zeit wurden zahlreiche Online-Datenbanken geschaffen, deren Dienste öffentlich angeboten werden. Neben nummerischen Datenbanken, die primär statistische Zeitreihen in unterschiedlichen Aggregationen umfassen, sind dabei auch Textdatenbanken, die Artikel aus Zeitschriften, Zeitungen u.a. enthalten, von Bedeutung (vgl. Hammann/Enchson, 2000, S. 78ff.). Beispiel einer klassischen Textdatenbank ist GENIOS, die auch über das Internet zugänglich ist.
Neben diesen nationalen gibt es auch eine Vielzahl von ausländischen, unternehmensexternen Informationsquellen. Die den oben angeführten Institutionen entsprechenden Stellen im Ausland (Ministerien, Nationalbanken, statistische Ämter usw.) bieten i.d.R. ein umfassendes Informationsangebot über das jeweilige Land, zudem können internationale Wirtschaftsverbände und Publikationen, Auslandshandelskammern und die Internationale Handelskammer zur Informationsbeschaffung genutzt werden. Auch supranationale Organisationen wie OECD, EU-ROSTAI, WIO, IWF und Weltbank bieten Informationen über unterschiedliche Märkte an.
sämtliche Personen, Gegenstände und Prozesse, die Informationen liefern. Die Suche nach Informationsquellen ist somit ein erster Schritt im Prozess der Informationsbeschaffung. Informationsquellen können zum einen nach dem die Information vermittelnden Medium klassifiziert werden. Bildet eine Person oder eine Gruppe den Ausgangspunkt eines Informationsflusses, so handelt es sich um eine personale Informationsquelle. Liefern Gegenstände oder auch Prozesse die Informationen, spricht man von sachbezogenen Informationsquellen (z. B. Betriebsbuchhaltung, Zeitschriften). Ein weiteres Einteilungskriterium ist der Ort der Datenherkunft. Werden Informationen aus Daten über das Unternehmen (z.B. über Beschäftigte) bzw. über die Umwelt (z.B. über Märkte) gewonnen, so kann von einer internen bzw. externen Informationsquelle gesprochen werden. Nach dem Zeitpunkt der Entstehung lassen sich ursprüngliche (originäre, primäre) und abgeleitete (derivative, sekundäre) Informationsquellen unterscheiden. Erstere generieren im Zuge einer Aufschreibung (z.B. durch Messen, Zählen oder Schätzen) erstmals entscheidungsorientiertes Wissen. Nur auf einer fundierten Basis ursprünglicher und entscheidungsrelevanter Informationen kann ein leistungsfähiges Informationssystem aufgebaut werden. Entstammen die Informationen hingegen einem Verarbeitungs- bzw. Auswertungsprozess ( Informationsverarbeitung), so wird von einer abgeleiteten Informationsquelle gesprochen.
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