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Kuppelproduktion

technologisch verbundene Produktion, bei der mehrere Erzeugnisse anfallen, z. B. Gas und Koks bei der Verkokung von Kohle.

Kuppelproduktion (auch Koppelproduktion, Verbundproduktion) liegt dann vor, wenn bei der Erstellung eines Produktes mit technischer Notwendigkeit mindestens ein weiteres Produkt anfällt. Man unterscheidet Kuppelproduktion mit festem Mengenverhältnis und Kuppelproduktion mit variablem Verhältnis der erzeugten Güter.

Die Kosten der Kuppelproduktion sind Kostenträgergemeinkosten, sie
können den Kuppelprodukten nicht verursachungsgerecht zugerechnet werden, deshalb bleibt jede Kuppelkalkulation willkürlich.

Die Grenze zwischen Abfallprodukten und Kuppelprodukten ist fließend. Die Abwärme eines E-Werks kann Flüsse umweltschädlich aufheizen oder umweltnützlich in Wohnungen oder Betriebe geleitet werden.
Aus Umweltgründen ist anzustreben, wirtschaftlich ungenutzte Kuppelprodukte (Späne, Abraum, Abgase, Abwärme, Abkälte, Abluft,
Abwasser) weiterzuverwerten (externe Kosten, Verursacherprinzip).

Ein Beispiel: Kuppelproduktion ist kein Ausnahmefall, sie kommt vielmehr in fast allen Branchen vor. Wer im Tiefbau Gruben, Schächte, Kanäle aushebt, wird den Aushub für Dämme, Knickaufschüttungen oder Verfüllung alter Gruben zu verwenden suchen. Wer auf elektrolytischem Weg Wasserstoff gewinnt, muß sich über die Verwendung des dabei im festen Mengenverhältnis 2:1 anfallenden Sauerstoffs Gedanken machen. Wer Strom produziert, erzeugt auch Abwärme: Kraft-Wärme-Kopplung bietet sich an.
Wer Stämme zu Balken schneidet, sollte auch Bretter, Kleinholz und
Sägemehl verwerten. Wer Rohöl raffiniert, erzeugt Benzin, Diesel, Heiz- und Schweröl sowie Bitumen. Zum Eier- und Milchangebot gehört das spätere Suppenhuhn- und Rindfleischangebot.


Siehe dazu unter Verbundene Kosten.
Siehe dazu unter Verbundene Produktion.

Siehe auch: verbundene Produktion

Die Kuppelproduktion ist ein throughput-bezogener Produktionstyp. Sie stellt einen Fall der verbundenen Produktion dar. Bei der Kuppelproduktion als technisch bedingte verbundene Produktion fallen in einem Produktionsprozeß zwangsläufig mehrere unterschiedliche Produktarten an, die oft als Haupt- und Nebenprodukte bezeichnet werden. Aufgrund der technischen Gegebenheiten kann auf denselben Maschinen eine Produktart nicht erzeugt werden, ohne daß gleichzeitig eine oder mehrere andere Produktarten mit produziert werden.

Die Kuppelproduktion ist eine Verbund produktion, bei der verschiedene Produktarten gleichzeitig und zwangsläufig aus einem Produktionsprozeß entstehen. Höchstens die Mengenverhältnisse, in denen die Kuppelprodukte aus dem Produktionsprozeß hervorgehen, sind gegebenenfalls in gewissen Grenzen variierbar. Den einzelnen Kuppelprodukten können Kosten nach dem » Verursachungs, Einwirkungs oder » Identitätsprinzip, sieht man einmal von Folge, vertriebsanteiligen Verwaltungs- und Vertriebskosten ab, nicht zugerechnet werden. Aus diesem Grund e sind spezifische Kuppelproduktion der Kuppelproduktion entwickelt worden, bei denen die durch die Kuppelproduktion hervorgerufenen Kosten nach dem Durchschnittsprinzip oder dem Kostentragfähigkeitsprinzip als spezifisches Durchschnittsprinzip (Kostenzurechnungsprinzipien) zugerechnet werden. Bei der Marktwertrechnung, auch Verteilungsmethode genannt, als einem Verfahren der Kuppelproduktkalkulation werden die Herstell oder Produktionskosten (Selbstkosten) proportional zu den Erlösen den einzelnen Kuppelprodukten zugerechnet. Man wählt also die Marktwerte oder Marktpreise (Erlöse pro Einheit der verschiedenen Kuppelprodukte als Äquivalenzziffern (Äquivalenzziffernkalkulation) und verteilt die Herstell oder Produktionskosten der gesamten Kuppelproduktion entsprechend dem Verhältnis dieser Erlöse auf die einzelnen Produkte (Kostentragfähigkeitsprinzip). Bei der Restwertrechnung, auch Restwert oder Subtraktionsmethode genannt, als einem weiteren Verfahren der Kuppelproduktkalkulation werden die Kuppelprodukte in eine Hauptproduktart und in Neben oder Abfallproduktarten unterteilt. Den Neben oder Abfallproduktarten werden Herstell oder Produktionskosten genau in Höhe der für diese Produktarten zu erzielenden Erlöse zugerechnet. Neben oder Abfallprodukte, die keine Erlöse erwirtschaften und statt dessen Kosten zu ihrer Vernichtung erfordern, erhöhen die Herstell oder Produktionskosten der Kuppelproduktion noch um Vernichtungskosten. Die verbleibenden restlichen Herstell oder Produktionskosten (gegebenenfalls einschließlich der Vernichtungskosten) werden dem Hauptprodukt als Kosten angelastet. Weiterhin sind Kalkulationen auf der Basis technischer Maßstäbe möglich. So können z. B. technische Eigenschaften von Kuppelprodukten (z. B. Wärmeeinheiten pro Mengeneinheit jedes Kuppelproduktes) als Schlüsselgrößen zur Verteilung der gesamten Kuppelproduktionskosten auf die einzelnen Kuppelprodukte herangezogen werden (Verteilungsmethoden). Bei diesem Verfahren verteilt man auf jede Einheit der technischen Maßgröße Herstell oder Produktionskosten in gleicher Höhe, man verwendet also das Durchschnittsprinzip. Für die Lösung von Planungsaufgaben sind der Artige Verfahren nicht zu empfehlen.

(Koppelproduktion, Verbundproduktion) Vergenztyp, bei dem in demselben Fertigungsprozess zwangsläufig mehrere Produktarten erzeugt werden. Dabei kann es sich um Haupt- und Nebenprodukte oder um mehrere gemeinsam anfallende Hauptprodukte (Ko- produkte) handeln. Beispiele von industriellen Kuppelprozessen sind die Aufspaltung von Erdöl in Benzin, Heizöl, Schweröle u.a. oder die Kraft-Wärme-Koppelung in der Energieerzeugung. Beispiele von landwirtschaftlicher Kuppelproduktion sind Getreide und Stroh oder Milch und Kälber. Für die Planung von Kuppelprozessen ist wichtig, ob das Verhältnis zwischen den anfallenden Produkten starr oder elastisch ist. Elastische Verhältnisse erlauben eine günstigere Anpassung an die Marktverhältnisse.

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