Variante der Produktionsprogrammoptimierung des 0perations Research. Die meisten Kuppelproduktionsprozesse (Mineralöl, Chemie, Stahl, Schlachtereien und andere Nahrungsmittel etc.) sind zweistufig und bestehen aus einer Zerlegung der Einsatzstoffe in ihre Bestandteile (Kuppelproduktion i.e.S., starr bzw. elastisch, Input-Output-Funktio- nen) und aus einer Mischung dieser Bestandteile zu verkaufsfähigen Produkten (nach elastischen oder starren Mischungsrezepturen, Input-Output-Funktionen und Mischungsoptimierung) . Häufig werden Kuppelproduktionsprozesse über alle Stufen hinweg mit Modellen der linearen Optimierung optimal gestaltet. Dabei wird das für die Kuppelproduktion unlösbare Problem der logisch richtigen Kostenaufteilung dadurch umgangen, dass allen Einsatzstoffen ihre Beschaffungs- und Verarbeitungskosten, allen marktfähigen Produkten ihre Umsatzerlöse (abzüglich der für sie direkt anfallenden variablen Kosten) in einer alle Stoffe und Produkte umfassenden Zielfunktion zugeordnet werden. Bei der Kuppelproduktionsoptimierung geht es insb. um die Ausnutzung von Gestaltungsspielräumen bezüglich alternativer Produktionsverfahren, verschiedener möglicher Aufspaltungen der Ausgangsstoffe, der Herstellung unterschiedlicher Zwischenprodukte und ihrer unterschiedlichen Kombination in den marktfähigen Produkten. Die in einigen Unternehmungen regelmässig bearbeiteten Modelle haben eine Grösse von bis zu mehreren tausend Variablen und oft über tausend Restriktionen. In vielen Fällen werden die Beschaffung der Einsatzstoffe und der Absatz der Produkte in die Modelle aufgenommen, bei mehrperiodiger Optimierung ferner die Lagerhaltung, so dass die Modelle den gesamten Realgütersektor umfassen. Literatur: Biethahn, ]., Die Planung und Ausführung des optimalen Fleisch-Produktions- und Ein- kaufsprogrammes und seine praktische Anwendung, Frankfurt a. M., Zürich 1973. Müller-Mer- bach, H., Operations Research, 3. Aufl., München 1973. Müller-Merbach, H., Die Konstruktion von Input-Output-Modellen, in: Bergner, H. (Hrsg.), Planung und Rechnungswesen in der Betriebswirtschaftslehre, Berlin 1981, S. 19 ff.
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