Verbundene Produktion oder Verbundproduktion sind Synonyme für
Kuppelproduktion.
oder Kuppelproduktion, ist die gleichzeitige Erzeugung mehrerer unterschiedlicher Produkte in einem einzigen, mehrere Stufen umfassenden Produktionsprozeß. Die Bestimmung der Kosten eines einzelnen Produktes ist durch die gegenseitige Abhängigkeit meist unmöglich, da die bei einer Vermehrung der Produktion zusätzlich auftretenden Kosten in der Regel nur dem gesamten Fertigungsprogramm zugerechnet werden können. Kalkulation bei verbundener Produktion, y Subtraktionsmethode, Päckchenrechnung, Verteilungsmethode
in der landwirtschaftlichen Produktionstheorie die Verwendung der Produkte der Primärstufe (Bodenproduktion) als Produktionsmittel in der Sekundärstufe (Veredlungswirtschaft, Viehhaltung). Sie kann innerhalb eines Betriebszweiges (z. B. eigenes Saatgut im Getreidebau) oder zwischen verschiedenen Betriebszweigen (z. B. Rübenblatt in der Rindviehhaltung) stattfinden. Im Gegensatz zur Verbundproduktion (Kuppelproduktion) hat hier der Betriebsleiter einen Dispositionsspielraum.
Von verbund ener Produktion kann immer dann gesprochen werden, wenn zwischen der Ausbringungsmenge einer Güterart und der einer anderen eine Interdependenz besteht. Diese Interdependenz kann sachlicher oder zeitlicher Art sein. Die zeitlich verbund ene Produktion (»Joint production in time«, Carlson, S., A Study on the Pure Theory of Production, Reprint New York 1965, S. 107) führt zu einer dynamischen Produktionstheorie; durch eine Behandlung der Gütermengen einzelner Perioden als unterschiedliche Mengen läßt sich die Lösung des Problems dem der sachlich verbundenen Produktion annähern.
Bei der sachlich verbundenen Produktion lassen sich restriktive und funktionale Interdependenzen unterscheiden; bei restriktiven Interdependenzen wird die Verbindung zwischen den Gütermengen der verschiedenen Produktarten durch die gemeinsame Beanspruchung von Faktorbeständen hergestellt; mit diesen Faktorbeständen können alternativ verschiedene Gütermengenkombinationen hergestellt werden, so daß diese Art verbund ener Produktion auch als alternative Produktion bezeichnet wird. Die Bestimmung optimaler Gütermengenkombinationen erfolgt mit Hilfe der Methoden des mathematischen Programmierens; bei den typischerweise zu unterstellenden konstanten Produktionskoeffizienten und Absatzbeziehungen wird die Fertigungsprogrammplanung mit Hilfe des linearen Programmierens angewandt.
Bei Vorliegen funktionaler Interdependenzen, die den Begriff der verbundenen Produktion in einem engeren Sinn festlegen, wird auch von Kuppelproduktion gesprochen; sie kann in zwei Fällen auftreten. Wenn das Ausbringungsverhältnis der verschiedenen Produktarten fixiert ist -im Regelfall ist dann auch die Ausbringungsmenge und der Faktoreinsatz für eine Elementarkombination festgelegt -, dann liegt eine starre Kuppelproduktion vor. Die miteinander fest verbundenen Produktmengen können für produktionstheoretische und produktionsplanerische Zwecke als ein »Produktpäckchen« angesehen und wie ein Produkt behandelt werden. Das einzige zu lösende Problem bleibt die Verteilung der gemeinsamen Produktionskosten auf die verbundenen Produkte, die nach der Marktpreismethode, nach der Subtraktionsmethode oder mit einer Äquivalenzrechnung erfolgen kann.
Wenn demgegenüber das Ausbringungsverhältnis der Produktarten variiert werden kann, dann liegt variable Kuppelproduktion vor, bei der eine Entscheidung über das optimale Ausbringungsverhältnis zu fällen ist. Die Lösung dieses Problems erfolgt entsprechend dem der alternativen Produktion, wobei zusätzlich zu den restriktiven Interdependenzen funktionale Interdependenzen in Glei-chungs oder Ungleichungsform zu berücksichtigen sind; häufig lassen sich auch technisch gegebene funktionale Interdependenzen durch ökonomische restriktive Interdependenzen abbilden, die im allgemeinen leichter zu handhaben sind. Bei der optimalen Lösung eines solchen Problems der variablen Kuppelproduktion ergeben sich Ansätze zur Verteilung der gemeinsamen Kosten aus den Schattenpreisen dieser Lösung.
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