Fertigungsprogramm (ähnlich Produktionsprogramm) ist die Summe aller Sachgüter, Energien und Dienstleistungen, die ein Unternehmen in einer Periode erstellt.
Zeitliche und mengenmäßige Festlegung der in der eigenen Fertigung zu produzierenden Mengen. Hiervon zu unterscheiden ist das Produktionsprogramm.
Problem:
Man unterscheidet kurz- und langfristiges Fertigungsprogramm.
Das kurzfristige ist unter Berücksichtigung des gegebenen produktionstechnischen Apparates aufzustellen, das langfristige bezieht Änderungen des Produktionsapparates als Möglichkeit in die Planung ein (Dispositionsbestimmtheit der Kosten, relevante Kosten).
Die zentrale Frage ist die nach dem gewinnmaximierenden Programm (Programmoptimierung).
ist der Inbegriff aller Güter und Dienstleistungen, die ein Unternehmen herstellt, herstellen will und aufgrund seiner Ausstattung mit Produktionsfaktoren auch herstellen kann. Die Ermittlung des optimalen bzw. gewinnmaximalen Fertigungsprogramms ist eine der wesentlichsten Aufgaben der Unternehmensleitungen, die mit Unterstützung der Verfahren der linearen Programmierung gelöst werden kann.
Das Fertigungsprogramm beschreibt die in einem Zeitraum von einem Betrieb zu produzierenden Güter nach Art und Menge. Häufig wird als Fertigungsprogramm auch nur die Angabe aller von einem Betrieb produzierten Produktarten bezeichnet; zur Kenntlichmachung des Unterschiedes zwischen der rein qualitativen Artenangabe und der Festlegung von Art und Menge sollte die Aufzählung der Produktarten als Fertigungssortiment ( oder Absatzsortiment) bezeichnet werden. Bei der Festlegung eines Fertigungs programms oder Fertigungssorti ments sind lang, mittel und kurzfri stige Programmplanung zu unter scheiden. Das langfristige Fertigungs programm besteht in der Festlegung des Produktfeldes, d. h. der Branche und der Produktionsrichtung, die überwiegend qualitativ ausgerichtet •st und nur grobe Mengenschätzun gen enthält. Das mittelfristige Ferti gungsprogramm legt die Gestaltung der Produkte, das Fertigungssorti ment und den Produktionsapparat fest, womit der Rahmen für das kurz fristige Fertigungsprogramm abge steckt ist, in dem die Mengen jeder Produktart pro Planungsperiode an gegeben werden.
Produktionsprogramm (Arbeitsführung, Fertigungsregelung, Produktionssteuerung, Prozesssteuerung, production control) Teilkomplex der Arbeitsvorbereitung, der alle operativen Massnahmen der Konkretisierung vorgegebener Fertigungspläne sowie der Veranlassung, Überwachung und Sicherung der zielorientierten Durchführung der Fertigung umfasst. Die Teilaufgaben der Fertigungssteuerung betreffen zum einen die Auftrags- zum anderen die Faktorsteuerung (Einsatzgütersteuerung). In einer Feinterminierung werden dabei in der Fertigungsplanung gewonnene (i.d.R. periodenbezogene) Fertigungspläne in ein detailliertes Arbeitsprogramm umgesetzt, das in konkrete, aufeinander abgestimmte Teilaufträge untergliedert und mit Durchführungsterminen versehen ist. Für die Objekte (Aufträge, Produkte) werden dabei eine Auftragsterminierung (Terminplanung, Timing) und damit (soweit nicht bereits bei der Fertigungsplanung geschehen) eine Reihenfolgeplanung, für die Arbeitsträger eine Kapazitätsterminierung und damit eine Belegungsplanung (Scheduling) durchgeführt. Grundlagen dieser Feinterminierung der Fertigung sind die verfolgten Fertigungsziele, die zu ihrer Erreichung aufgestellten (periodenbezogenen, meist gröberen) Fertigungspläne sowie die im Rahmen der Fertigungsplanung bereitgestellten produkt-, auftrags-, Verfahrens-, personal- und betriebsmittelbezogenen Informationen. Diese werden gemäss den Entscheidungen bei der Feinterminierung aufbereitet, in geeigneter Form (je nach der eingesetzten Informations- und Kommunikationstechnologie z.B. als formatierte Unterlagen, Lochkarten, Disketten, Magnetbänder oder in On-line-Form) zur Fertigungsveranlassung verwendet. Diese schliesst die Arbeitsverteilung (Dispatching, Stellen- besetzungsplanung, die Betriebsmittelbereitstellung (Werkstattvorbereitung) und die Materialbereitstellung ein. Im einzelnen verwendet man dazu u.a. Arbeitsablaufkarten, Verfahrensanweisungen, Maschinenbelegungsübersichten, Materialreservierungs- pläne, Materialentnahmescheine und Rück- meldeformulare. Durch Ausgabe solcher Dokumente werden die einzelnen Etappen der Fertigungsdurchführung ausgelöst. Dritter Teilkomplex der Fertigungssteuerung ist die Fertigungsüberwachung. Sie dient der frühzeitigen Erkennung von Abweichungen zwischen angestrebtem und tatsächlichem Produktionsablauf. Auf eine solche Abweichung hin sind i.d.R. steuernde (regelnde) Massnahmen zur Sicherung der Zielerreichung zu ergreifen, etwa eine Korrektur der Feinterminierung durch Umterminierung oder Umdispositionen im Rahmen der Fertigungsveranlassung. Selbst bei einer kleinen Zahl von Einsatzgüterarten, Fertigungsstufen und Produkten stellt sich im Rahmen der Fertigungssteuerung häufig eine Fülle an interdependenten Problemen, die simultanen Optimierungsansätzen nicht mehr zugänglich sind. Man greift hier deshalb auch bei EDV-Unterstützung fast ausschliesslich zu sukzessiven Vorgehensweisen und heuristischen Methoden. Literatur: Kern, W, Industrielle Produktionswirtschaft, 4. Aufl., Stuttgart 1990. Schweitzer, M., Einführung in die Industriebetriebslehre, Berlin, New York 1973. Wagner; H., Vorbereitung der Produktion, dispositive, in: Kern, W. (Hrsg.), HWProd, Stuttgart 1979, Sp. 2155 ff. Zäpfel, G., Produktionswirtschaft. Operatives Produktions-Management, Berlin, New York 1982.
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