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Reihenfolgeplanung

Überbegriff über die Planung der Auftragsreihenfolge und Maschinenbelegung. Während die Maschinenfolge darlegt, wie die Vorgänge des Auftrags aufgrund der technologischen Gegebenheiten aufeinander abfolgen sollen bzw. müssen, legt die Auftragsfolge die Reihenfolge fest, in der die Aufträge auf Maschinen bzw. Aggregaten zu bearbeiten sind. Hierzu ist die Kenntnis der einzelnen Elemente der Durchlaufzeit (Bearbeitungs-, Rüst-, Transport- und Fertigungszeiten) notwendig. Als Kriterien der Planung können sowohl zeitliche als auch qualitative Kriterien und Kosten dienen.

Die Reihenfolgeplanung steuert die Belegung der Werkstätten in der Werkstattfertigung, so dass das zu fertigende Produkt diese in der geringst möglichen Zeit durchläuft. Zwischenlagerung von Werkstücken und Leerzeiten von Werkstätten sollen so minimiert werden, wobei das Dilemma der Ablaufplanung bestmöglich umgangen wird. Die Reihenfolgeplanung verwendet PPS-Systeme zur genauen Berechnung.

Die Aufgabe der Reihenfolgeplanung, auch Ablaufplanung genannt, besteht darin, durch die Bestimmung der Reihenfolge, in der die einzelnen Aufträge auf den vorhandenen Maschinen gefertigt werden sollen, eine zeitliche und sachliche Ordnung der Produktion zu schaffen. Kern bezeichnet diese Aufgabe als "Ordinieren" des Produktionsprozesses. Ihrem Wesen nach ist die Reihenfolgeplanung eine kurzfristige Produktionsplanung.

Festlegung der räumlichen und zeitlichen Folge von Arbeitsgängen. Sie gehört zu den zentralen Aufgaben der Ablauforganisation und bei Fertigungsprozessen der Fertigungsvorbereitung. Grundsätzlich kann man zwei Reihenfolgeprobleme unterscheiden. Das erste betrifft die Arbeitsgänge und damit die sie vollziehenden Arbeitsträger bis zur Fertigstellung eines Produktes. Da in Fertigungsprozessen Arbeitsgänge vielfach an Maschinen durchgeführt werden, spricht man hier vereinfacht von der "Maschinenfolge" (Maschinenbelegungsplanung). Sie ist bei vielen Produkten durch technologische Bedingungen weitgehend vorgegeben. Das zweite Problem bezieht sich auf die zeitliche Reihenfolge der Auftragsbearbeitung. Bei ihr ist für jeden Arbeitsträger festzulegen, in welcher Folge dieser die ihm zugeordneten Aufträge nacheinander ausführt. Hier spricht man vereinfacht auch von der "Auftragsfolge". Man kann das Auftragsfolgeproblem weiter danach untergliedern, ob nur ein Arbeitsträger oder mehrere betrachtet werden (vgl. Abb.).
Reihenfolgeplanung

Reihenfolgeprobleme haben kombinatorischen Charakter und führen sehr schnell zu einer überaus hohen Alternativenzahl. Schon bei der isolierten Betrachtung der möglichen Folge von n Aufträgen auf einer Maschine gibt es n! (= 1 • 2 • ... •n) alternative Möglichkeiten. Berücksichtigt man die Auftragsfolgen an m verschiedenen Arbeitsträgern, so wächst die Alternativenzahl auf (n!)m an. Aus diesem Grund lassen sich für Reihenfolgeprobleme nur schwer exakte Optimallösungen finden. Methoden des - Operations Research (z. B. Branch and Bound) können i. d. R. nur bei sehr kleinen Problemstellungen einen optimalen Ablaufplan finden. Deshalb setzt man in der Praxis vor allem heuristische Verfahren ein. Besonders häufig werden Reihenfolgen mit Hilfe von —Prioritätsregeln festgelegt. Für die EDV-gestützte Reihenfolgeplanung werden in der Praxis zunehmend elektronische Leitstände eingesetzt. Vorgegebene und zu wählende Maschinen-sowie Auftragsfolgen können in Reihenfolgegraphen und Reihenfolgematrizen dargestellt werden. Die Auswirkungen von Reihenfolge-alternativen auf relevante Ziele (Fertigungsziele) lassen sich mit Hilfe von Balkendiagrammen bestimmen und veranschaulichen. Ein weit verbreitetes Instrument zur Angabe der an einem Auftrag durchzuführenden Arbeitsgänge, der Arbeitsträger und der Reihenfolgen sind Ablaufkarten. In ihnen sind die wichtigsten Daten eines Auftrages sowie die Losgrösse und die Bearbeitungszeiten in den einzelnen Arbeitsgängen eingetragen. Sie dienen als Instrument zur Steuerung und Kontrolle des Auftragsdurchlaufes. Um die Reihenfolge von Vorgängen der Informationsverarbeitung wiederzugeben, sind Blockdiagramme entwickelt worden. Mit ihnen kann ein Programmablauf oder ein Datenfluss abgebildet werden. Weitere Instrumente zur Darstellung von Prozessabläufen sind Arbeitsablaufharmonogramme, Arbeitsprozessbögen, Blockschaltbilder und Entscheidungstabellen.      

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