Anreicherung von Schadstoffen im Boden, die zu einer Beeinträchtigung
der Bodenqualität bis hin zur Unfruchtbarkeit führen können.
Problematisch sind dabei vor allem folgende Effekte:
(1)
Bodenversauerung:
Schwefeldioxide und Stickstoffoxide, die in der Luft z. T. zu Schwefel- und
Salpetersäure oxidieren, gelangen als "Saurer Regen" in den Boden. Wegen der
Säurezufuhr gehen zunächst wichtige Pflanzennährstoffe, wie Kalzium,
Magnesium, Kalium und Natrium verloren. Eine weitergehende Folge der
Versauerung ist die Freisetzung von Aluminium-, Cadmium-, Mangan- und
Eisenionen, die bei höherer Konzentration auch auf Tiere giftig wirken. Der
Versauerung des Bodens wird (neben den Luftschadstoffen) ein erheblicher Anteil
am Waldsterben zugeschrieben. Wie groß dieser Anteil ist, läßt sich allerdings
nicht genau feststellen.
(2)
Radioaktivität:
Durch die Belastung des Bodens mit Radioaktivität entstehen volkswirtschaftliche
Schäden, indem landwirtschaftliche Produkte aufgrund der aufgenommenen
Strahlenbelastung vernichtet werden müssen. So betrugen die Verluste für die
Landwirtschaft durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl allein durch die
Vernichtung strahlenverseuchter Produkte und ein verändertes Kaufverhalten
mindestens 1 Mrd. DM.
(3) Sonstige Belastungen: Künstlicher Dünger und Chemikalien, die zur
Schädlingsbekämpfung in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden
(Pestizide) sowie Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel und
Quecksilber gelangen direkt oder indirekt über Luft und Wasser in den Boden.
Über die Nahrungskette geraten diese Stoffe in den menschlichen Körper, wo sie
nur teilweise wieder ausgeschieden werden. Wenn eine bestimmte
Konzentration im Körper erreicht ist, sind gesundheitliche Schäden die Folge.
Auf Pflanzen wirken höhere Konzentrationen qualitätsmindernd und insb.
wachstumshemmend.
Literatur: Wicke, L., Umweltökonomie, 4. Aufl., München 1993. Wicke, L., Die ökologischen Milliarden, München 1986.
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